Hessen startet Islamunterricht

Hessen startet Islamunterricht
Hessen führt zum kommenden Schuljahr den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht ein.

Der Unterricht, der von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) sowie der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde verantwortet wird, soll an bis zu 25 hessischen Grundschulen angeboten werden, wie Kultusministerin Nicola Beer (FDP) am Montag in Wiesbaden sagte. Beide Verbände erfüllten die vom Grundgesetz geforderten Voraussetzungen für den Islam-Unterricht als ordentliches Lehrfach.

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Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) sprach von einer "historischen Entscheidung": In keinem anderen Bundesland gebe es bekenntnisorientierten Islam-Unterricht unter der Federführung von anerkannten Kooperationspartnern. So wurde in Nordrhein-Westfalen ein Beirat aus muslimischen Vertretern gegründet, der für Lehrplan und Gestaltung des Religionsunterrichts zuständig ist. Nordrhein-Westfalen führte als erstes Bundesland zum Schuljahr 2012/13 den islamischen Religionsunterricht als reguläres Unterrichtsfach ein.

Vier Jahre lang wurde in Hessen um eine Entscheidung für einen bekenntnisorientierten Islamunterricht gerungen. Der Unterricht soll auf Deutsch von Lehrern, die bereits im Staatsdienst sind und die der türkischen DITIB oder der Ahmadiyya-Gemeinde angehören, erteilt werden. Im Frühjahr 2013 stehe fest, an welchen Grundschulen der Islam-Unterricht angeboten werde, sagte Beer. Bisher bietet allein die Gruppe der Aleviten einen islamisch-konfessionellen Religionsunterricht an einzelnen Grundschulen in Hessen an.