Kirchenkonferenz in Kuba wegen US-Embargo verschoben

Kirchenkonferenz in Kuba wegen US-Embargo verschoben
Der Lateinamerikanische Kirchenrat muss seine im Februar in Kuba geplante Vollversammlung wegen des US-Embargos verschieben.

Die Standard Chartered Bank in den USA habe die Zahlung von 101.000 US-Dollar eingefroren, die für die Konferenzkosten nach Kuba transferiert werden sollten, erklärte der Kirchenrat, der seinen Sitz in Ecuadors Hauptstadt Quito hat, am Donnerstag (Ortszeit).

Die Summe hatte der Kirchenrat hinterlegt, um Verpflegung und Unterkunft für 400 Delegierte und Gäste in Kubas Hauptstadt Havanna decken zu können. Die Bank habe sich auf staatliche Anweisungen in den USA berufen, erklärte der Kirchenrat. Dabei erlaube das US-Embargo Geldsendungen für religiöse Zwecke nach Kuba. Die USA halten seit rund 50 Jahren einen Wirtschaftsboykott gegen die kommunistisch regierte Karibikinsel aufrecht.

Neuer Versammlungstermin im Mai 2013

Der Weltkirchenrat protestierte gegen das Einfrieren des Geldes. Es sei enttäuschend und nicht hinnehmbar, dass die USA über Bankvorschriften große Hindernisse für eine kirchliche Zusammenkunft aufbauten, erklärte der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Olav Fykse Tveit, in Genf.

Der Lateinamerikanische Kirchenrat verschob unterdessen seine Vollversammlug auf den 20. bis 26. Mai, will aber an Havanna festhalten. Dem Rat gehören 180 protestantische und anglikanische Kirchen in 20 Ländern des Subkontinents an, darunter 13 in Kuba. Er arbeitet eng mit seinem katholischen Pendant, der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz zusammen.