Unicef: Kinder im Kongo können wegen Kämpfen nicht zur Schule

Unicef: Kinder im Kongo können wegen Kämpfen nicht zur Schule
Im Kongo können Tausende Kinder wegen gewaltsamer Konflikte nicht zur Schule gehen.

Im umkämpften Osten des Landes wurden im Laufe des Jahres etwa 600 Schulen geplündert oder beschädigt, Hunderte Schulen sind von Rebellen oder Soldaten besetzt, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Montag (Ortszeit) in New York mitteilte.

Allein durch die Kämpfe zwischen der Miliz "M23" und der Armee sind demnach 250 Schulen durch bewaffnete Gruppen oder Flüchtlinge besetzt. Seit April haben laut Unicef mindestens 240.000 Schüler wochenlang ihren Unterricht versäumt. Im vergangenen Monat sind die Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und "M23" eskaliert. Die nach Erkenntnissen der UN vom benachbarten Ruanda unterstützte Miliz nahm seit April viele Regionen der Provinz Nord Kivu ein.

Im November besetzten "M23"-Kämpfer kurzfristig die Provinzmetropole Goma. Dank internationaler Vermittlung durch die Nachbarstaaten, die sich in der "Konferenz der Großen Seen" zusammen geschlossen haben, zogen die Milizionäre Anfang Dezember unter einer Reihe von Bedingungen wieder ab. Sie stehen aber kurz vor Goma und könnten jederzeit wieder vorrücken, wenn die Verhandlungen mit der kongolesischen Regierung nicht den von ihnen gewünschten Erfolg bringen.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind innerhalb des Kongo mehr als 1,7 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten von ihnen im Osten des Landes. Die Vertriebenen leben in informellen Camps, oder lassen sich in Schulen nieder, die sie als Küchen, Kantinen oder Schlafräume nutzen. Laut Unicef werden die Bildungseinrichtungen von den bewaffneten Gruppen auch als Munitionsdepots oder Militärbaracken genutzt.