Studie: Blasphemie im Internet wird häufiger bestraft

Studie: Blasphemie im Internet wird häufiger bestraft
Weltweit werden nach Angaben von Humanisten immer mehr Fälle von Blasphemie in sozialen Netzwerken geahndet. Im Jahr 2012 seien mehr als ein Dutzend Menschen in zehn Ländern aufgrund von blasphemischen Aussagen auf Facebook oder Twitter verurteilt worden, hieß es in einem am Montag in London veröffentlichten Report der Internationalen Humanistischen und Ethische Union.

In den drei Jahren zuvor stellte der Zusammenschluss von über 100 atheistischen Organisationen weltweit lediglich drei Fälle fest.

In der Studie, die in diesem Jahr zum ersten Mal erschien, verwies der Dachverband auf Fälle in Indonesien, Tunesien, Griechenland, Ägypten und der Türkei. So seien zwei Männer in Tunesien zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen Gotteslästerung im Internet verurteilt worden, in Ägypten lagen die Haftstrafen bei drei und sechs Jahren. In Indonesien wurde eine Gefängnisstrafe in Höhe von zweieinhalb Jahren verhängt.

In dem Bericht unter dem Titel "Gedankenfreiheit 2012" hat die Internationale Humanistische und Ethische Union Gesetze in über 60 Ländern aufgelistet, die die Meinungsfreiheit für Atheisten, Humanisten und Freidenker einschränken. Zu dem Dachverband gehören Organisationen in rund 40 Ländern. In Deutschland sind der Humanistische Verband, der Bund Freireligiöser Gemeinden und die Freigeistige Aktion für humanistische Kultur Mitglied.