Paul-Spiegel-Preis geht nach Berlin-Kreuzberg und Lübtheen

Paul-Spiegel-Preis geht nach Berlin-Kreuzberg und Lübtheen
Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeichnet die "Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus" in Berlin und die Initiative "Wir für Lübtheen" in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage 2012 und 2013 aus.

Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preise sollen bei einer Gedenkveranstaltung für den früheren Präsidenten des Zentralrats am 16. Januar in Düsseldorf übergeben werden, wie der Zentralrat der Juden am Montag in Berlin mitteilte.

Den Paul-Spiegel-Preis 2012 erhalte die "Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus" für ihre pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft. Sie habe früher als andere erkannt, wie wichtig die Bekämpfung von Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft ist und habe den Mut gehabt, das auch öffentlich zu machen, erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann. Wegen fehlender Förderung befinde sich die 2003 gegründete Initiative leider derzeit in finanziellen Schwierigkeiten.

Die überparteiliche Bürgerinitiative "Wir für Lübtheen" bekommt den Paul-Spiegel-Preis 2013. Sie versuche seit Jahren, in der westmecklenburgischen Gemeinde den Einfluss der NPD zu beschränken, so Graumann. Mit einem jährlichen "Lindenfest", Lesungen und "Tagen der offenen Türen" zeige sie Flagge gegen Fremdenhass und stemme sich gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus in der Kommune.

Mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage würdigt der Zentralrat der Juden seit 2009 Menschen und Initiativen, die sich in besonderem Maße für eine stabile Demokratie engagieren und Zivilcourage bewiesen haben. Erster Preisträger war 2009 der sächsische Polizeipräsident Bernd Merbitz aus Dresden. 2011 wurde das das Ehepaar Horst und Birgit Lohmeyer aus Jamel in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.