Nach "Sandy": Hilfe für Hurrikan-Opfer in der Karibik läuft an

Nach "Sandy": Hilfe für Hurrikan-Opfer in der Karibik läuft an
Die Vereinten Nationen und Entwicklungsorganisationen haben mit der Hilfe für die Opfer des Wirbelsturms "Sandy" in der Karibik begonnen. Die größte Gefahr für die Menschen in Kuba und Haiti sei die drohende Hungerkrise, teilte die Welthungerhilfe am Dienstag mit.

 "70 Prozent der Ernte ist vernichtet worden und die Schäden allein im landwirtschaftlichen Bereich summieren sich auf 120 Millionen Dollar", sagte Dirk Guenther, Regionalkoordinator der Organisation.

In Haiti wurden nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe mehr als 20.000 Menschen durch den Wirbelsturm obdachlos. Mehr als einer Million Haitianer ist von Hunger bedroht. Dabei seien die schweren Verluste durch das verheerende Erdbeben im Jahr 2010 noch nicht überwunden, sagte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Kessler.

Welthungerhilfe: Keinerlei Reserven übrig

Die Welthungerhilfe warnte, dass die Menschen keinerlei Reserven mehr hätten, um die neue Notlage zu überstehen: "Ohne Hilfe von außen können sie nicht bis zur nächsten großen Ernte im Mai überleben." Die beiden Hilfswerke unterstützen die Menschen mit Nahrungsmitteln, Baumaterialien und Hygieneartikel, um eine Ausbreitung der Cholera zu vermeiden. Die Kindernothilfe mit Sitz in Duisburg stellte als Sofortmaßnahme 75.000 Euro für Bergdörfer zur Verfügung.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) verteilt Lebensmittel im Osten Kubas an eine halbe Million Menschen. Dort wütete der Sturm vor allem in der Region um die zweitgrößte Stadt, Santiago, gewütet. Die Versorgung der Bevölkerung sei stark gefährdet, erklärte WFP-Sprecherin Elisabeth Byrs in Genf. Kubas Regierung habe das WFP um Hilfe gebeten.

Die UN-Experten schätzen, dass "Sandy" Zehntausende Hektar Ackerfläche in Kuba verwüstete. Mehr als 200.000 Häuser sind beschädigt oder zerstört, ebenso Ställe und Viehweiden. Insgesamt sind rund eine Million Kubaner von den Zerstörungen betroffen. Die Regierung gibt die Zahl der Todesopfer mit elf an.