Kritik an Umzug der Reformierten Weltgemeinschaft

Kritik an Umzug der Reformierten Weltgemeinschaft
Der geplante Umzug der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen von Genf nach Hannover stößt in der Schweiz auf heftige Kritik.

Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund erklärte am Dienstag in Bern, die Weltgemeinschaft laufe Gefahr, sich an ihrem neuen Standort "selbst zu isolieren". Es sei ein falsches Signal, das Ökumenische Zentrum in Genf zu verlassen. Das Zentrum sei der "weltweit wichtigste Ort des ökumenischen Austauschs", argumentierte der Kirchenbund.

###mehr-artikel###Neben der Weltgemeinschaft der Reformierten haben auch der Weltkirchenrat, der Lutherische Weltbund, die Konferenz Europäischer Kirchen und andere kirchliche Einrichtungen ihren Sitz im Ökumenischen Zentrum. "Wir wünschen uns, dass die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen sobald wie möglich in die Genfer Kirchenfamilie zurückkehren kann", betonte der Schweizerische Evangelische Kirchenbund. Man werde neue Formen suchen, um die Präsenz der Reformierten Kirchen in Genf zu stärken.

Der reformierte Kirchenbund hatte am Montag den Umzug von Genf nach Hannover angekündigt. Hintergrund für die Standortverlegung ist die angespannte Finanzlage der Weltgemeinschaft. Die Beitragszahlungen der Mitgliedskirchen erfolgen überwiegend in Euro und US-Dollar. Durch hohe Wechselkursverluste zum starken Schweizer Franken sei seit Jahren ein großer Teil der Einnahmen verloren gegangen, hieß es. Zudem gilt Genf als eine der teuersten Städte der Welt. 

Der Umzug der Weltgemeinschaft von Genf nach Hannover, wo die Evangelische Kirche in Deutschland ihren Sitz hat, soll zum 1. Januar 2014 erfolgen. Die Weltgemeinschaft vertritt mehr als 80 Millionen reformierte Christen, ihr Stab umfasst sieben Mitarbeiter. Die Dachorganisation umfasst nahezu 230 Kirchen in 108 Ländern.