Ausschreitungen bei Protest gegen NPD in Dresden, friedliche Aktion in Leipzig

Ausschreitungen bei Protest gegen NPD in Dresden, friedliche Aktion in Leipzig
Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstag in Dresden und Leipzig gegen Aufzüge der rechtsextremen NPD vor Asylbewerberheimen und Moscheen demonstriert. Bei Protesten am Dresdner Sachsenplatz kam es zu Ausschreitungen. Nach Polizeiangaben wurden dabei zwei Personen leicht verletzt. In Leipzig verliefen die Demonstrationen friedlich.

Vertreter des linken Spektrums hätten in Dresden das Auto des NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel attackiert, hieß es. Die Scheiben des Fahrzeugs gingen dabei zu Bruch. Die Polizei nahm 15 Personen in Gewahrsam.Am Vormittag hatten sich mehr als 100 Menschen schützend vor die Moschee in Dresden-Cotta gestellt. Nach Angaben der Polizei versammelten sich dort rund 30 Rechtsextremisten zu einer Demonstration. Etwa 350 Menschen protestierten nach Polizeiangaben zudem am Mittag im Stadtteil Johannstadt gegen eine NPD-Aktion am Asylbewerberheim.

Die SPD-Landtagsfraktion forderte den Abbruch der NPD-Tour. Die NPD hatte angekündigt, bei ihrer sogenannten "Anti-Islamisierungs- und -Überfremdungs"-Tour Halt vor Moscheen und Flüchtlingsheimen zu machen. Die Tour ist in insgesamt acht sächsischen Städten geplant.

In Leipzig waren am späten Nachmittag in der Nähe eines Moschee-Vereins rund 150 bis 200 Gegendemonstranten auf der Straße. Gemeindemitglieder hätten sich vermutlich aus Angst nicht beteiligt, böten aber Aufwärmmöglichkeiten an, sagte Jule Nagel von "Leipzig nimmt Platz". Das Netzwerk hatte zu den Protesten aufgerufen. Laut Angaben der Polizei kam es weder zu Sachbeschädigungen noch zu Körperverletzungen. Auf Seiten der NPD hätten sich etwa 45 Menschen in der Messestadt eingefunden. 

Auch die zweite Station der NPD in Leipzig, eine zukünftige Unterkunft für Flüchtlinge in Leipzig-Wahren löste Proteste aus. "Spontan kam es auch noch zu einer weiteren Demonstration ", sagte Nagel. Nach ihren Angaben fanden sich dazu etwa 100 Menschen ein. Zugleich boten verschiedene Kirchen Mahnwachen an, etwa vor der Nikolaikirche.