Luther statt Halloween: Protestanten feiern Reformationstag

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Luther statt Halloween: Protestanten feiern Reformationstag
Bundesweit feiern protestantische Christen an diesem Mittwoch den Reformationstag. Mit Gottesdiensten und zahlreichen Veranstaltungen erinnert die evangelische Kirche an ihren Ursprung.

Vor fast 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, verbreitete Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der spätmittelalterlichen Kirche. Dieses Datum gilt als Beginn der Reformation. Rund 100.000 vor allem junge Gäste werden zudem zu sogenannten ChurchNight-Aktionen und Luther-Partys erwartet. Damit soll ein Kontrast zu den verbreiteten Gruselevents an Halloween gesetzt werden.

###mehr-artikel###Am Reformationstag überträgt das Erste den zentralen Gottesdienst ab 10 Uhr live aus der Leipziger Thomaskirche. Die Predigt hält der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider. Dies ist zugleich sein erster offizieller Auftritt nach einer längeren Erkrankung. In dem Gottesdienst wird das 800-jährige Bestehen des berühmten Thomanerchores gefeiert. Im Anschluss wird die Martin-Luther-Medaille an den Dirigenten und früheren Leiter der Bachakademie Stuttgart, Helmuth Rilling (79), verliehen.

In Worms wird am Mittwochabend das neue Themenjahr "Reformation und Toleranz" der Lutherdekade eröffnet. Damit ist zugleich Halbzeit der Dekade, mit der die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum 2017 vorbereiten. In der Lutherdekade, die 2008 in Wittenberg startete, steht jedes Jahr ein anderes Thema im Mittelpunkt. Das Jahr 2012 stand unter dem Schwerpunkt "Reformation und Musik".

Synode berät über das Reformationsjubiläum in fünf Jahren

Zur Eröffnung des neuen Themenjahres 2013 predigt die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann. Als Redner wird zudem Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in der Lutherstadt erwartet.

###mehr-links###Mit dem Reformationsjubiläum 2017 beschäftigt sich in diesem Jahr auch die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Bei ihrer Tagung vom 4. bis 7. November im Ostseebad Timmendorfer Strand soll ausführlich über Inhalte, Chancen und Perspektiven des 500. Jahrestages der Reformation beraten werden, sagte Katrin Göring-Eckardt, die als Synodenpräses dem Kirchenparlament vorsteht.

Mit dem 500. Jahrestag der Reformation erinnern evangelische Christen an den legendären Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) an die Tür der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517. Dieses Ereignis gilt als der Beginn der reformatorischen Umwälzungen in Europa.

Der Reformationstag ist in den neuen Bundesländern, nicht aber in Berlin und im alten Bundesgebiet gesetzlicher Feiertag. In Thüringen wird dieser Tag nur in überwiegend evangelischen Gemeinden als gesetzlicher Feiertag begangen.