EKD-Synode: "Auch mit Schattenseiten der Reformation beschäftigen"

EKD-Synode: "Auch mit Schattenseiten der Reformation beschäftigen"
Die evangelische Kirche muss sich nach Ansicht von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) auch mit den Schattenseiten der Reformation beschäftigen.

Anlässlich des nächsten Themenjahres der Lutherdekade zur Toleranz "wollen wir uns eine intensive Beschäftigung damit nicht antun, sondern erlauben", sagte Göring-Eckardt, die auch Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, am Montag in Berlin.

Die Tagung des Kirchenparlaments der EKD beginnt am Sonntag (4. November) im Ostseebad Timmendorfer Strand. Schwerpunktthema ist das im Jahr 2017 anstehende 500. Reformationsjubiläum. Die Synode werde überlegen, welche Bedeutung die von Martin Luther (1483-1546) angestoßenen Veränderungen in der Kirche aktuell haben, sagte Göring-Eckardt. Dabei gebe es drei Hauptthemen: "Kommunikation, Bildung und Emanzipation."

Rechtsextremismus, kirchliches Arbeitsrecht

Daneben wird der Synoden-Präses zufolge auch Rechtsextremismus Thema sein. Immerhin seien die Verbrechen der rechtsextremistischen Terrorzelle NSU vor einem Jahr zeitgleich zur Synodentagung bekanntgeworden. Beschäftigen würden sich die Synodalen auch mit dem kirchlichen Arbeitsrecht, das im vergangenen Jahr eines der Hauptthemen der Synode war. Dazu werden Zwischenberichte erwartet.

Das Hauptthema Reformationsjubiläum steht am Montag (5. November) auf der Tagesordnung. Gestartet wird mit einer Bibelarbeit, die die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann gestalten soll. Im Jahr 2017 jährt sich der Thesenanschlag Luthers an die Schlosskirche zu Wittenberg zum 500. Mal. Das Ereignis gilt als Beginn der Reformation und Geburtsstunde der evangelischen Kirche.

Seit 2007 bereitet die EKD mit Themenjahren auf das Reformationsjubiläum vor. Das nächste Themenjahr unter dem Motto "Reformation und Toleranz" wird an diesem Mittwoch in Worms eröffnet.