Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat in seiner Neujahrsbotschaft dazu aufgerufen, den Jahreswechsel als Chance zum Umdenken und für einen echten Neuanfang zu nutzen. In der Politik zeige sich oft, dass versprochene Neuanfänge gar nicht neu sind, „sondern nur die Rückkehr alter Geister, die wir aus gutem Grund für immer hinter uns lassen wollten“, erklärte LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt in Genf. „Oder es geschieht tatsächlich etwas radikal Neues, jedoch um den Preis, dass viele unterdrückt werden“, fügte die estnische Pfarrerin hinzu.
Zu viele politische Führungspersonen hätten im Lauf der Geschichte „bis in unsere Gegenwart hinein versprochen, alles neu zu machen, motiviert von ihren Überzeugungen und Ideologien oder ihrem Streben nach persönlichem Vorteil“, so die Theologin. Gottes Verheißung, alles neu zu machen, sei etwas grundlegend anderes, sagte Burghardt mit Blick auf die Jahreslosung für 2026 „Siehe, ich mache alles neu“. Die Worte stammen aus dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung (21,5).
Gute Nachricht für alle
„Manchmal fragen wir uns, wie Gott alles neu macht und wie Gott in den Lauf der Geschichte eingreift“, räumte Burghardt ein: „Manches davon bleibt uns verborgen. Doch ein Weg, durch den Gott handelt, sind wir selbst: indem er uns ruft, das Licht weiterzutragen, das an jenem ersten Weihnachten in die Welt gekommen ist.“ Dies sei eine gute Nachricht für all jene, die gerade die Hoffnung verlieren. Der Lutherische Weltbund (LWB) umfasst 154 Kirchen mit rund 78 Millionen Gläubigen.


