Bischof Bätzing gedenkt Holocaust-Opfer in Yad Vashem

Bischof Bätzing gedenkt Holocaust-Opfer in Yad Vashem
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat in Yad Vashem alle Formen von Judenhass verurteilt. Er forderte eine unverbrüchliche Solidarität mit Juden weltweit und schämte sich für anhaltenden Judenhass in Deutschland.

Bonn, Jerusalem (epd). Mit einem Appell gegen jede Form von Antisemitismus hat der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Sonntag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Die Erinnerung an die Schoah sei nicht nur eine bleibende Verpflichtung für alle deutschen Staatsbürger, sondern gehöre zur christlichen Grundüberzeugung: „Die Juden sind unsere Schwestern und Brüder“, sagte der Limburger Bischof nach Angaben der Bischofskonferenz: „Nie wieder darf ihnen widerfahren, was sie in der Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben.“ Bätzing hält sich noch bis 30. Dezember im Heiligen Land auf.

Der Limburger Bischof forderte nach seinem Besuch in Yad Vashem, dass Jüdinnen und Juden weltweit sicher leben müssten: „Gerade hier in Yad Vashem schäme ich mich dafür, dass es Judenhass in Deutschland gibt. Die strafrechtliche Verfolgung von Antisemitismus in unserem Land ist unverzichtbar. Wir müssen mehr noch als bisher Kopf und Herz der Menschen erreichen, damit sie sich nicht dumpfen Parolen und billigem Populismus hingeben, der Andersgläubige diffamiert.“ Das sei gerade auch eine Aufgabe der Kirche, so Bätzing weiter.

Bätzing betonte die unverbrüchliche Solidarität der katholischen Kirche mit Jüdinnen und Juden weltweit, insbesondere in Deutschland und Israel. Der Besuch unterstreiche die Dringlichkeit, die Lehren der Schoah lebendig zu halten, um Hass und Diskriminierung zu bekämpfen. Beim Besuch der Gedenkstätte war der Bischof zu Gast im Museum von Yad Vashem und im „Children Memorial“, das an die 1,5 Millionen deportierten und ermordeten Kinder erinnert.

Orte der Erinnerung

Bätzing betonte die Notwendigkeit von Orten wie Yad Vashem: „Wir brauchen diese Orte der Erinnerung, weil nur mit der Erinnerung an das Vergangene eine menschliche Zukunft gewonnen werden kann.“ Er wünsche sich, dass jede Pilgergruppe aus Deutschland diesen Ort besucht um mit der Erfahrung von Yad Vashem mutig und engagiert gegen alle Formen des Antisemitismus, alte wie neue, anzugehen. „Antisemitismus, gleich welcher Herkunft und Gestalt, darf keinen Platz in unseren Herzen haben“, fügte Bischof Bätzing hinzu.