Köln, Berlin (epd). In den vergangenen zwei Wochen hat laut der Berliner Hilfsorganisation Cadus das Wetter im Gaza-Streifen die Versorgung der Menschen vor Ort erschwert. Es habe Stürme und Überschwemmungen gegeben, die vieles wieder verwüstet hätten, was Nichtregierungsorganisationen in den vergangenen Wochen aufgebaut hätten, sagte Konstantin Aaron Pfaff, der zurzeit für Cadus vor Ort ist, dem WDR5-„Morgenecho“ (Samstag). „Speziell die Menschen, die in Zelten gewohnt haben, wurden natürlich wieder teilweise vertrieben oder haben einfach ihren ganzen Lebensmittelpunkt wieder verloren.“
Zurzeit liege der Fokus darauf, wieder mehr Lebensmittel und medizinische Mittel in den Gaza-Streifen zu bringen, betonte Pfaff. Generell ist seinem Eindruck nach die Hungersnot etwas weniger geworden als vor wenigen Monaten. Es gehe aber weiterhin sehr vielen Menschen schlecht. Denn durch die Waffenruhe kämen zwar mehr Lieferungen und kommerzielle Güter in den Gaza-Streifen, die auch im lokalen Markt verkauft würden. „Das Problem hier ist natürlich nur, dass die meisten Familien oder sehr, sehr viele Familien einfach keinen Zugang zu diesen Märkten haben, weil sie nicht die finanziellen Mittel dazu haben“, unterstrich er.
Cadus unterstützt mit Personal und Ausrüstung
„Wir spezialisieren uns sehr auf die medizinische Nothilfe“, erläuterte Pfaff die Arbeit von Cadus. Dazu gehörten medizinische Evakuierungen von verschiedenen Plätzen zu besser ausgerüsteten Krankenhäusern, Feldkrankenhäusern oder ins Ausland. „Wir unterstützen aber auch medizinische Einrichtungen mit Personal und Ausrüstung“, erklärte er. Zudem bilde die Hilfsorganisationen auch Menschen aus, die in einem Notfall andere medizinisch versorgen könnten.
Unter Druck der USA hatten sich Israel und die palästinensische Terrorgruppe Hamas nach zwei Jahren Krieg auf eine Waffenruhe geeinigt, die im Oktober in Kraft trat. Weite Teile des Gaza-Streifens wurden durch die israelische Militäroffensive zerstört. Zehntausende Menschen wurden getötet. Auslöser des Kriegs war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 240 Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt wurden.


