Bericht: Mehr als 100.000 Visa zum Familiennachzug 2025 erteilt

Bericht: Mehr als 100.000 Visa zum Familiennachzug 2025 erteilt
Nach Auskunft des Auswärtigen Amtes sind bis Ende November 101.756 Visa zum Familiennachzug erteilt worden.

Berlin (epd). Einem Zeitungsbericht zufolge sind in diesem Jahr mehr als 100.000 Ausländer per Familiennachzug eingereist. Wie das Auswärtige Amt der „Welt am Sonntag“ in Berlin mitteilte, wurden 2025 bis Ende November 101.756 Visa zum Familiennachzug erteilt. Hauptnationalitäten waren Türken (14.907) und Syrer (13.148), gefolgt von Indern (9.286), Kosovaren (7143) und Albanern (4.426).

Unter den fast 102.000 bis Ende November erteilten Visa betrafen etwa 37.200 den Nachzug von Kindern zu ihren Eltern, rund 3.500 den Nachzug von Eltern zu ihren Kindern und 44.400 Ehepartner von in Deutschland lebenden Ausländern. Weitere 16.300 wurden an Ehepartner mit deutscher Staatsangehörigkeit vergeben, wie es laut Zeitung aus dem Auswärtigen Amt hieß.

Keine individuelle Verfolgung

Asylberechtigte sowie Menschen, die nach der Genfer Flüchtlingskonvention einen Schutzstatus haben, haben einen rechtlichen Anspruch auf den Familiennachzug. Im Sommer hatte die Bundesregierung indessen beschlossen, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten für zwei Jahre auszusetzen. Den subsidiären Schutz erhalten Flüchtlinge, wenn sie keine individuelle Verfolgung nachweisen können, ihnen aber dennoch Tod, Folter oder unmenschliche Behandlung im Heimatland droht, etwa wegen eines Krieges. Vor allem syrische Flüchtlinge erhielten ab 2015 diesen Schutzstatus. Ende vergangenen Jahres lebten rund 380.000 subsidiär Geschützte in Deutschland.

Seit der im Sommer beschlossenen Aussetzung des Nachzugs wurden nur zwei Härtefälle anerkannt und für die Betroffenen Visa erteilt, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linkspartei hervorgeht.