Aachen (epd). In Nigeria sind nach Angaben des katholischen Hilfswerks missio 115 Kinder freigekommen, die am 21. November von Geiselnehmern aus einer Schule entführt worden waren. Es handle sich sehr wahrscheinlich um die letzten von insgesamt etwa 320 Kindern und ihren Lehrkräften, die verschleppt worden waren, sagte der katholische Bischof Bulus Yohanna Dauwa, in dessen Diözese Kantagora im Nordwesten Nigerias die Schule liegt, nach Angaben eines missio-Sprechers am Samstagabend. Nach seiner Kenntnis sei die Freilassung der Kinder nach Verhandlungen durch die nigerianische Regierung erfolgt, erklärte Bulus.
Vor allem im ärmeren Norden Nigerias gibt es immer wieder Massenentführungen durch kriminelle Banden und radikalislamische Gruppen, die hohe Lösegeld-Summen erpressen wollen. Von den Angriffen unter anderem auf Schulen und Gotteshäuser sind Christen und Muslime gleichermaßen betroffen. Der westafrikanische Staat ist mit mehr als 230 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des Kontinents.
Wie ein kleines Wunder kurz vor Weihnachten
Die jetzt freigekommenen Kinder würden zunächst von staatlichen Stellen in Obhut genommen, medizinisch untersucht und betreut, sagte Bischof Bulus den Angaben zufolge in einem Telefonat mit missio Aachen. „Ich bin sehr glücklich und sehr erleichtert. Es ist wie ein kleines Wunder kurz vor Weihnachten.“



