Deutsche Rüstungsexporte sinken um mehr als die Hälfte

Deutsche Rüstungsexporte sinken um mehr als die Hälfte
Die deutschen Rüstungsexporte sind im ersten Halbjahr 2025 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Hauptgrund ist der drastische Rückgang bei Lieferungen an die Ukraine. Zugleich stiegen die Exporte nach Israel.

Berlin (epd). Die deutschen Rüstungsexporte sind im ersten Halbjahr 2025 deutlich gesunken. Von Januar bis Juni wurde die Ausfuhr militärischer Güter für 3,2 Milliarden Euro genehmigt, wie aus dem Rüstungsexportbericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht. Dieser wurde am Mittwoch vom Kabinett gebilligt und später auf der Website des Ministeriums veröffentlicht. Im ersten Halbjahr 2024 hatte der Gesamtwert bei rund 7,5 Milliarden Euro gelegen.

Größter Abnehmer ist weiterhin die Ukraine mit rund 760 Millionen Euro (24 Prozent). Im Vorjahreszeitraum war der Wert mehr als sechsmal so hoch (4,9 Milliarden Euro). Die Rüstungsexporte fallen laut Bericht „maßgeblich“ in die Amtszeit der vorherigen Ampel-Regierung. Neben der Ukraine zählen Schweden, Dänemark, Katar und Estland zu den wichtigsten Empfängerländern.

Umstrittene Kleinwaffenexporte

Der Exportwert für Israel nahm im Vergleich zum Vorjahr stark zu. Dieser lag im ersten Halbjahr 2024 bei 12 Millionen Euro und stieg auf fast 87 Millionen Euro. Hauptsächlich wurden laut dem Bericht Geländefahrzeuge mit ballistischem Schutz sowie Teile für Fahrzeuge, U-Boote und Kampfschiffe genehmigt.

Bei den Kleinwaffenexporten sank der Gesamtwert der Genehmigungen dem Bericht zufolge von 70,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024 auf 52,3 Millionen Euro. Davon entfielen 37,8 Millionen Euro auf EU-, Nato- oder gleichgestellte Länder und 8,5 Millionen Euro auf die Ukraine.

Auffallend hoch ist der Wert für Kleinwaffenlieferungen an andere Drittländer. Er lag im ersten Halbjahr 2025 bei 5,8 Millionen Euro. Die Lieferung von Kleinwaffen wie Maschinengewehren ist umstritten, da diese insbesondere in bürgerkriegsähnlichen Konflikten eingesetzt werden. Nach einer verschärften Richtlinie vom Juni 2019 soll deren Ausfuhr in sogenannte Drittländer grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden.