Osnabrück, Berlin (epd). Rund 520 Millionen Kinder weltweit wachsen Terre des Hommes zufolge in Kriegs- und Krisengebieten auf. Mädchen und Jungen seien Opfer von Entführungen, Verstümmelungen und Tötungen, erklärte die Kinderrechtsorganisation am Dienstag. Zusätzlich litten hungernde und kranke Kinder in den Konfliktregionen unter der Verweigerung von Hilfsmaßnahmen, da viele Regierungen ihre Unterstützung massiv heruntergefahren oder gar eingestellt hätten.
„Der Preis, den die Kinder zahlen, besteht aus Traumatisierung, Unter- oder Mangelernährung, Krankheiten wegen unzureichender Medikamente und fehlender Schulbildung“, erklärte der Vorstandssprecher der Organisation, Joshua Hofert, anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember.
Kritik an deutscher Außenpolitik
Hofert forderte, der Schutz und die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Konfliktgebieten müssten höchste Priorität haben, auch für die deutsche Außenpolitik. Doch diese orientiere sich derzeit ausschließlich an wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen und stehe in starkem Widerspruch zu den humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. Die Bundesregierung müsse eine dringend notwendige internationale Initiative für Kinder in bewaffneten Konflikten auf den Weg bringen, damit die Kinder nicht zwangsrekrutiert, vertrieben oder gar getötet würden



