Schweiz stimmt über nationale Dienstpflicht auch für Frauen ab

Schweiz stimmt über nationale Dienstpflicht auch für Frauen ab
Eine Schweizer Volksinitiative will einen verpflichtenden Dienst in der Armee oder als Zivildienst auch für Frauen einführen. Die Regierung spricht sich dagegen aus.

Genf (epd). Die Schweizerinnen und Schweizer stimmen am Sonntag über einen nationalen Dienst für alle Bürger ab. Junge Frauen und Männer sollen nach den Plänen einer Volksinitiative künftig einen Einsatz in der Armee oder in einem zivilen Ersatzdienst leisten. Die Regierung in Bern lehnt den Vorstoß ab.

Die Bürgerdienst-Initiative (Service Citoyen) will sicherstellen, dass Armee und Zivilschutz stark bleiben, und sie um „frische Kräfte“ ergänzen. So bleibe die Schweiz „krisenfest“ in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen wie in Osteuropa. Alle Frauen und Männer sollten Verantwortung übernehmen.

Regierung will am Wehrdienst für Männer festhalten

Die Regierung des neutralen Landes, der Bundesrat, empfiehlt den Schweizern, mit Nein zu stimmen. Der Bürgerdienst für alle würde hohe Kosten für den Bundesstaat, die Kantone und die Wirtschaft verursachen. Das gegenwärtige System des Wehrdienstes oder des Zivileinsatzes für Männer habe sich bewährt.

In der Schweiz besteht bislang eine nationale Dienstpflicht nur für Männer, die zwischen der Armee und zivilen Tätigkeiten wählen können. Frauen haben die Möglichkeit, freiwillig in die Armee einzutreten oder einen Zivildienst zu leisten. Die Schweizer Armee hat einen Sollbestand von 100.000 Soldaten.