Zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind gestresst

Zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind gestresst
Kriege, politische Polarisierung, Klimawandel: Immer mehr Menschen in Deutschland fühlen sich gestresst. Die Zahl derjenigen, die permanent unter Druck stehen, hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen, heißt es im TK-Stressreport.

Berlin (epd). Zwei Drittel der Menschen in Deutschland (66 Prozent) fühlen sich laut einer Umfrage in ihrem Alltag oder Berufsleben häufig oder manchmal gestresst. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) empfinden das Leben heute stressiger als vor 15 oder 20 Jahren, heißt es in dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Stressreport der Techniker Krankenkasse (TK). Nur acht Prozent sagten, sie empfänden gar keinen Stress. Ein Viertel der Befragten (26 Prozent) gab an, selten Stress zu haben.

Stressfaktor Nummer eins mit 61 Prozent ist laut dem Report dabei der hohe Anspruch an sich selbst. Auf Platz zwei folgen Schule, Studium oder Beruf (58 Prozent). An dritter Stelle steht Stress wegen politischer und gesellschaftlicher Probleme mit 53 Prozent.

Sorgen wegen politischer Polarisierung

In dieser Gruppe standen Belastungen vor allem durch Kriege und internationale Konflikte an erster Stelle (62 Prozent). 59 Prozent haben Angst vor politischer Polarisierung, 52 Prozent vor Gefährdung der inneren Sicherheit. 47 Prozent nennen die Angst vor einem Wohlstandsverlust als Stressfaktor, 44 Prozent die Auswirkungen des Klimawandels.

Die Daten des erstmals 2013 veröffentlichten TK-Stressreports zeigten, dass das Stressempfinden kontinuierlich zugenommen habe, sagte TK-Chef Jens Baas. Vor zwölf Jahren hätten sich noch 57 Prozent der Menschen häufig oder manchmal gestresst gefühlt.

Stress erhöhe Krankheitsrisiko

„Bis zu einem gewissen Grad gehört Stress zum Leben dazu“, betonte Baas. Chronischer Stress erhöhe jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, Rückenschmerzen oder Depressionen.