Studie: Sieben Prozent der Rentner arbeiten weiter

Studie: Sieben Prozent der Rentner arbeiten weiter
Viele Seniorinnen und Senioren arbeiten über den Renteneintritt hinaus - im Schnitt 19 Stunden pro Woche. Einer Studie zufolge sind besonders viele Selbstständige weiter in ihren Jobs aktiv.

Berlin (epd). Einer Studie zufolge sind sieben Prozent der älteren Menschen über den Renteneintritt hinaus berufstätig. „Auch jenseits der Regelaltersgrenze leisten sie einen bedeutsamen Beitrag zum Arbeitsmarkt, insbesondere wenn ihre Gesundheit gut ist und sie über höheres Ausbildungsniveau verfügen“, sagte Studienautor Johannes Geyer, stellvertretender Leiter der Abteilung Staat im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin. Die Analyse basiert auf dem Mikrozensus 2022.

Durchschnittlich sind die Seniorinnen und Senioren 19 Wochenstunden im Job. Insbesondere Selbstständige sind überdurchschnittlich stark vertreten. Ihr Anteil ist bei den erwerbstätigen Älteren mit 37,4 Prozent deutlich höher als unter allen Erwerbstätigen, der neun Prozent beträgt. Je besser die gesundheitliche Verfassung und je höher das Ausbildungsniveau, desto größer ist die Erwerbsbeteiligung im Alter, so das Resultat der Erhebung. Bei Älteren mit guter oder sehr guter Gesundheit arbeitet noch rund jeder Fünfte im Alter von 66 bis 69 Jahren.

Neue „Aktivrente“ soll Ältere mobilisieren

Die Studie untersucht zudem, wie stark ältere Menschen in Berufen vertreten sind, die unter Fachkräftemangel leiden oder davon bedroht sind. Eine höhere Erwerbsbeteiligung Älterer wird häufig als Möglichkeit gesehen, dem entgegenzuwirken - eine Strategie, die auch die Bundesregierung verfolgt. Mit der geplanten „Aktivrente“ könnten ältere Arbeitnehmer, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, ab 2026 pro Jahr 24.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen.

Der Auswertung zufolge sind Ältere mit 23 Prozent etwa genauso häufig wie Jüngere in Berufen tätig, in denen die Arbeitsnachfrage das Angebot nicht nur kurzfristig übersteigt. Etwas seltener hingegen sind sie in Berufen beschäftigt, in denen der Fachkräftemangel lediglich droht. Dort arbeiten rund 40 Prozent der Menschen, die jünger als 66 Jahre sind, aber nur 30 Prozent der Älteren.