Kommission soll Vorschläge für besseren Prostituiertenschutz machen

Kommission soll Vorschläge für besseren Prostituiertenschutz machen
Die Bundesregierung will die Lage von Prostituierten in den Blick nehmen und richtet dafür eine Fachkommission ein. In einem Jahr sollen die ersten Vorschläge vorliegen.

Berlin (epd). Eine neu eingesetzte Fachkommission soll in den nächsten Monaten Vorschläge für einen besseren Schutz von Sexarbeiterinnen machen. Das von Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) berufene Gremium mit zwölf Mitgliedern tagte am Montag zum ersten Mal, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Die Kommission solle Empfehlungen erarbeiten, „die es der Politik ermöglichen, fundierte und sachlich gut begründete Entscheidungen zum Schutz der Prostituierten zu treffen“, erklärte Prien.

Den Vorsitz der Gruppe übernimmt den Angaben zufolge der Jurist Tillmann Bartsch. Hinzu kommen fünf weitere Männer und sechs Frauen. Es handelt sich laut Ministerium um Expertinnen und Experten aus Bereichen wie Strafverfolgung, soziale Arbeit und Gesundheit. Menschen, die selbst in der Prostitution arbeiten, sind in der Runde nicht dabei, was der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen kritisierte.

Vorschläge sollen in spätestens eineinhalb Jahren vorliegen

Die Kommission soll binnen zwölf Monaten Vorschläge für gesetzliche Änderungen machen. Für „nicht-gesetzliche Maßnahmenvorschläge“ hat sie sechs Monate länger Zeit. Die Gruppe soll bei ihrer Arbeit die „konkreten Handlungsoptionen“ sowohl des Bundes als auch von Ländern und Kommunen in den Blick nehmen.

Prien erklärte, die Situation von Prostituierten in Deutschland müsse dringend verbessert werden. „Besonders der Kampf gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und Gewalt ist für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen.“ Die Einsetzung der Fachkommission war im Koalitionsvertrag vereinbart worden.