Genf (epd). Die Vertreibungen und das menschliche Leid durch den russischen Angriffskrieg haben sich laut UN in der Ukraine verschärft. Insgesamt seien nahezu zehn Millionen Ukrainer innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Freitag in Genf mit.
Im laufenden Jahr hätten mehr als 122.000 Menschen neu die Flucht vor der Gewalt ergriffen. Die meisten von ihnen seien Frauen, Kinder und ältere Menschen aus Regionen an der Frontlinie. Das UN-Büro machte auch auf die verzweifelte Lage der Menschen aufmerksam, die nicht geflüchtet sind.
In Pokrowsk und Myrnohrad im Osten der Ukraine seien etwa 1.500 überwiegend ältere Menschen und Einwohner mit eingeschränkter Mobilität eingeschlossen. Sie hätten keine zuverlässige Versorgung mit Wasser, Strom und Medizin. In dem Ort Lyman seien aufgrund der anhaltenden Kämpfe etwa 3.000 Menschen von humanitärer Hilfe völlig abgeschnitten.
Kinder leiden besonders unter der Gewalt
Kinder gehörten zu den am stärksten gefährdeten Gruppen in diesem Krieg. Viele von ihnen seien mehrfach vertrieben worden. Andere lebten in der Nähe aktiver Kampfhandlungen oder hätten ansehen müssen, wie ihre Schulen, Häuser oder Kliniken zerstört worden seien. Die Mädchen und Jungen hätten keinen sicheren Ort mehr, an dem sie spielen, schlafen oder lernen könnten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Februar 2022 den militärischen Großangriff auf die Ukraine befohlen. Seitdem sind nach Schätzungen von UN-Offiziellen Hunderttausende Zivilisten und Soldaten verletzt und getötet worden.




