Hilfsorganisation: Explosivwaffen größte Gefahr für Kinder in Kriegen

Hilfsorganisation: Explosivwaffen größte Gefahr für Kinder in Kriegen
Mindestens 12.000 Kinder wurden vergangenes Jahr in Kriegen und Konflikten getötet oder verletzt. Vor allem der Einsatz von Explosivwaffen ist eine Gefahr.

Berlin (epd). Explosivwaffen wie Raketen, Granaten oder Landminen sind laut „Save the Children“ derzeit die größte Gefahr für Kinder in Kriegen und Konflikten. Der Einsatz solcher Waffen sei die „mit Abstand häufigste Todesursache“, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Berlin mit. „Raketen treffen schlafende, spielende und lernende Kinder und verwandeln Orte, in denen sich Kinder sicher fühlen sollten, in Todesfallen“, sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von „Save the Children“ Deutschland.

Nach Angaben der Hilfsorganisation wurden 2024 weltweit mindestens 12.000 Kinder in Konflikten getötet oder verletzt. Laut einem gemeinsam mit dem Imperial College London erstellten Bericht sei in 70 Prozent der Fälle der Einsatz von Explosivwaffen dafür verantwortlich. Besonders gefährlich seien die palästinensischen Gebiete, der Sudan und die Ukraine gewesen.

Kriege in Städten ausgetragen

Hunger oder Krankheiten seien heute nicht mehr die größte Gefahr für Kinder in Kriegsgebieten, sondern Angriffe auf zivile Infrastruktur, hieß es. Kriege würden zunehmend in Städten ausgetragen, wo Schulen, Krankenhäuser und Wohngebiete angegriffen würden.

„Save the Children“ kritisierte, dass die Verantwortlichen für Gewalt gegen Kinder fast nie zur Rechenschaft gezogen würden. Regierungen missachteten das humanitäre Völkerrecht durch Angriffe auf zivile Infrastruktur oder indirekt durch Waffenlieferungen. Der Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten müsse beendet werden, forderte die Kinderrechtsorganisation.