Belém (epd). Deutschland will den Schutz tropischer Regenwälder mit einer Milliarde Euro unterstützen. Brasilien gehe mit dem dafür vorgesehenen Fonds einen neuen, innovativen Weg, den wir unterstützen, erklärten Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) und Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) am Mittwochabend (Ortszeit) nach Gesprächen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva am Rande der UN-Klimakonferenz in Belém. Greenpeace lobte die Zusage.
Es gehe um den Schutz der tropischen Regenwälder, „der Lunge unserer Welt“, teilten Alabali Radovan und Schneider mit. Das Geld soll über zehn Jahre gezahlt werden, zum Großteil aus dem Entwicklungsetat, ein kleinerer Teil kommt vom Bundesumweltministerium.
Deutschland hatte sich zunächst nicht festgelegt
Vor dem Start der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Belém hatte das Gastgeberland Brasilien die sogenannte Tropical Forest Forever Facility (TFFF) vorgestellt. Mit dem Finanzierungsmechanismus sollen Länder für den Erhalt tropischer Wälder entschädigt werden. Mehrere Länder, darunter Brasilien und Norwegen, hatten bereits Summen in Milliardenhöhe für den Fonds zugesagt. Deutschland hatte sich zunächst nicht konkret festgelegt.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, sagte, das politische Signal durch die deutsche Unterstützung für den Regenwaldschutz könne helfen, die Klimakonferenz in Brasilien zum Erfolg zu bringen. Umweltminister Schneider sei es gelungen, die Irritation um eine für den Fonds fehlende Zusage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Anfang der Konferenz aufzulösen. Der freiwillige TFFF dürfe jedoch nicht davon ablenken, dass der Umweltminister nun in den weiteren Verhandlungen einen ambitionierten Waldaktionsplan zur Beendigung der Waldzerstörung bis 2030 herausholen müsse, sagte Kaiser.
Klimakonferenz soll am Freitag enden
Die 30. UN-Klimakonferenz in der brasilianischen Amazonas-Stadt Belém soll offiziell am Freitag enden. Delegierte aus mehr als 190 Ländern verhandeln dort seit dem 10. November über Maßnahmen für ambitionierteren Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel.



