Samuel Koch: Wüsste nicht, ob ich ohne Glauben überhaupt noch da wäre

Schauspieler Samuel Koch
epd-bild/Thomas Lohnes
Zum Auftakt des dreitägigen Spirit-FestivalKongress berichtet Schauspieler und Autor Samuel Koch von seinem persönlichen Zugang zum Glauben nach seinem schweren Unfall.
Spirit-Festival in Bochum
Samuel Koch: Wüsste nicht, ob ich ohne Glauben überhaupt noch da wäre
Mit Musik und religiösen Impulsen feiern Christinnen und Christen beim Spirit-Festival in Bochum die Hoffnung des Glaubens. Die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder rief dazu auf, für Dialog und Verständigung in der Gesellschaft einzutreten.

Der Schauspieler und Autor Samuel Koch berichtete auf dem Spirit-FestivalKongress von seinem persönlichen Zugang zum Glauben nach seinem schweren Unfall während der Fernsehshow "Wetten, dass …?" 2010. Auf dem dreitägigen Kongress, der unter dem Motto "City of Hope - Orte der Hoffnung" mit Vorträgen, Interviews und Musik am Freitag im RuhrCongress Bochum gestartet ist, treffen sich rund 2.000 Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet, um Hoffnungsgeschichten und Fragen des christlichen Glaubens auszutauschen. 

"Ich wüsste nicht, wo ich ohne meinen Glauben wäre und ob ich überhaupt noch da wäre", sagte Koch. Seit dem Unfall ist der frühere Kunstturner querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Der 38-Jährige beschrieb die Phasen des Umgangs mit seinem Unfall. Nachdem er die neue Realität des Lebens im Rollstuhl erkannt habe, habe er sich an Gott gewandt.

"Das war eine logische Konsequenz", berichtete Koch. In all dem habe es auch Schlüsselmomente großen inneren Friedens gegeben und nach langen Kämpfen schließlich die alles verändernde Erkenntnis: "Es gibt Wichtigeres als Gesundheit und körperliche Fitness. Gott liebt mich, weil ich bin, mehr muss ich gar nicht tun." Heute ist Koch Schauspieler, Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim und Autor.

Ruck-Schröder für friedliches Miteinander

Die westfälische Präses Ruck-Schröder bezeichnete das christliche Festival zum Auftakt als einen Sehnsuchtsort, der Hoffnung mache. "Ich sehne mich nach einer Welt, in der Menschen einander respektieren, friedlich miteinander leben, neugierig aufeinander sind und aneinander Freude haben", sagte die Theologin mit Blick auf die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten, dem Sudan und in Myanmar. Jeder Einzelne könne zum Dialog und zur Verständigung beitragen, betonte Ruck-Schröder und rief die Festivalbesucher auf, schon vor Ort in Bochum damit anzufangen: "Die Stadt, die wir suchen, beginnt genau hier - mitten unter uns."

Als eigene Hoffnungsgeschichte erzählte sie von ihrer Amtseinführung Ende März, wo ein Rabbiner und ein palästinensischer Christ miteinander ins Gespräch gekommen seien. Auch Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bistum Essen, sprach von Hoffnung über den individuellen Bereich hinaus: "Ich hoffe auf eine Gesellschaft hier bei uns, die sich nicht spalten lässt, sondern zusammensteht."

Das Christentreffen vom Freitag bis Sonntag im RuhrCongress Bochum wird von der Stiftung Creative Kirche (Witten) in Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Oikos-Institut für Mission und Ökumene (Dortmund) und dem Bistum Essen sowie weiteren Partnern veranstaltet und bietet Diskussionen, Inputs und Musik zu Fragen der Zeit. Neben Vorträgen, 40 Seminaren, und einem Jugendfestival am Samstag gibt es Infostände, eine Nachtkirche und eine Worship-Party in der Lutherkirche. Prominenter Gast am Samstagabend ist der US-amerikanische Bestsellerautor William P. Young ("Die Hütte").