Katholische Schwangerschaftsberatung: Zahlen bleiben auf hohem Niveau

Katholische Schwangerschaftsberatung: Zahlen bleiben auf hohem Niveau
Die Zahl der Beratungen Schwangerer bleibt auf hohem Niveau. Die katholischen Beratungsstellen kümmern sich vermehrt auch um finanzielle oder gesundheitliche Probleme.

Berlin (epd). Fast 100.000 Frauen und Männer haben 2024 Rat und Hilfe bei den Schwangerschaftsberatungsstellen der Caritas und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) gesucht. Die Zahlen blieben auf hohem Niveau, trotz sinkender Geburtenzahlen, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch zur Datenauswertung der katholischen Schwangerschaftsberatung für das Vorjahr.

Längst gingen die Beratungsinhalte über das Thema Schwangerschaft hinaus, sagte Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Der Auswertung zufolge bringen die Ratsuchenden vermehrt auch Fragen zu finanziellen Problemen oder zu gesetzlichen Transferzahlungen mit. Dazu kämen gesundheitliche und psychische Probleme.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtiges Thema

Der Anteil der Ratsuchenden mit Migrationshintergrund ist den Angaben nach in den vergangenen zehn Jahren gestiegen und lag 2024 bei fast 70 Prozent. Auch der Anteil der erwerbstätigen Frauen stieg an: Etwa 37 Prozent der Frauen in der Schwangerschaftsberatung haben Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, bis 2023 lag diese Zahl dauerhaft unter 30 Prozent. „Die Fragen nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen eine bedeutende Rolle“, so die Caritas.

„Unsere Statistik bietet einen seismografischen Einblick in die Schnittstelle von Sozial- und Familienpolitik“, sagte Welskop-Deffaa. Entscheidend sei die bessere Vernetzung mit anderen Diensten wie Jobcentern, Elterngeldstellen und den Angeboten der Frühen Hilfen, in die Ratsuchende weitervermittelt werden. Die Frühen Hilfen seien eine der wichtigsten Hilfestellungen der Beratungsstellen und wichtiger Baustein eines präventiv ausgerichteten Kinder- und Lebensschutzes.