Berlin (epd). Die frühere SPD-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist am Samstag als Bundesvorsitzende der Lebenshilfe für vier Jahre in ihrem Amt bestätigt worden. Die 76-Jährige erhielt auf der Mitgliederversammlung in Berlin 96 Prozent der Stimmen, teilte die in Marburg ansässige Bundesvereinigung Lebenshilfe mit. Eine Gegenkandidatin oder einen Gegenkandidaten gab es demnach nicht.
„Menschen mit Unterstützungsbedarf“
Zudem beschlossen die mehr als 400 Delegierten, die Bezeichnung „Menschen mit geistiger Behinderung“ künftig durch „Menschen mit Unterstützungsbedarf“ zu ersetzen. Die bisherige Bezeichnung werde von Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern als „abwertend, verletzend und ausgrenzend“ empfunden. Um etwa gegenüber Ministerien und Behörden den Personenkreis klarer zu beschreiben, könne es auch „Menschen mit Unterstützungsbedarf und kognitiver Beeinträchtigung“ heißen.
Ulla Schmidt ist studierte Sonderpädagogin und war von 2001 bis 2009 Bundesgesundheitsministerin. Bis heute ist sie die längste Inhaberin des Amtes. Den Bundesvorsitz der Lebenshilfe übernahm sie im Jahr 2012. Die 1958 gegründete gemeinnützige Hilfsorganisation hat nach eigener Darstellung mehr als 110.000 Mitglieder und unterstützt etwa 170.000 Menschen mit geistiger Behinderung sowie ihre Familien bei der Inklusion.




