Frankfurt a.M., Manila (epd). Vor allem ärmere Bevölkerungsschichten leiden laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) unter den Folgen der jüngsten Wirbelstürme auf den Philippinen. Die Taifune „Kalmaegi“ und „Fung-Wong“ hätten Häuser und Straßen zerstört, Erdrutsche verursacht, landwirtschaftliche Flächen in Mitleidenschaft gezogen und Ernten zerstört, sagte WFP-Landesdirektor Regis Chapman dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Zwar seien die Philippinen ein Land mit mittlerem Einkommen, dessen Wirtschaft sich gut entwickele. Es habe große Fortschritte gegeben, was Ernährungssicherheit und Katastrophenmanagement angehe. „Aber es gibt wirtschaftliche Unterschiede: Wir wissen, dass die Ärmsten auf den Philippinen auch diejenigen sind, die stärker unter Schocks leiden als wohlhabendere Menschen.“ Sie hätten anders als wohlhabendere Schichten kaum Mittel, um sich auf Stürme wie „Kalmaegi“ und „Fung-Wong“ vorzubereiten. Zudem lebten gerade an Flüssen viele Menschen in provisorischen Unterkünften und seien dort bei Überschwemmungen hohen Risiken ausgesetzt.
Lob für das Katastrophenmanagement
Auf den Philippinen waren durch den Taifun „Kalmaegi“ laut Medienberichten Anfang vergangener Woche mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Nur wenige Tage später zog „Fung-Wong“ über den Inselstaat hinweg. Die Stärke und Häufigkeit von Extremwetterereignissen nimmt mit dem fortschreitenden Klimawandel zu. Die Philippinen werden regelmäßig von Wirbelstürmen heimgesucht.
Trotz der Schäden lobte Chapman die philippinische Regierung für ihr „wirklich starkes Katastrophenmanagement“. Die Menschen auf den Philippinen seien sehr gut über soziale Medien vernetzt. Außerdem gebe die Regierung über den Wetterdienst Pagasa regelmäßig und sehr frühzeitig Informationen über herannahende Stürme heraus. In Regionen, die über keinen guten Internetempfang und Telefonnetz verfügten, sei die Mund-zu-Mund-Propaganda wichtig.
Allerdings benötigten ärmere Menschen mehr Unterstützung beim Wiederaufbau. „Sie müssen schnell die Ressourcen bekommen, die sie brauchen, um wieder auf die Füße zu kommen“, sagte Chapman und rief zur Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste auf. Dies sei ein entscheidendes Instrument, um besonders von der Klimakrise betroffene Gemeinschaften zu unterstützen.
Klimakonferenz in Brasilien
Im brasilianische Belém tagt derzeit die 30. UN-Klimakonferenz. Zu den dort verhandelten Themen zählt auch die Unterstützung wirtschaftlich ärmerer Länder bei der Bewältigung des Klimawandels.




