Schulen in Mali wieder eröffnet

Schulen in Mali wieder eröffnet
Im westafrikanischen Mali spitzt sich die Krise wegen der Treibstoffblockade durch Islamisten zu. Nun nimmt laut Medien zumindest ein Teil der Schulen wieder den Betrieb auf.

Bamako, Dakar (epd). Zwei Wochen nach ihrer Schließung ist im westafrikanischen Mali ein Teil der Schulen und Universitäten wieder eröffnet worden. Dies berichtete der französische Sender RFI am Montag. Der Betrieb war wegen einer massiven Treibstoffkrise ausgesetzt worden, unter der das Land aufgrund der seit Wochen andauernden Blockade durch die islamistische Gruppe JNIM (Jamaat Nusrat al-Islam wal-Muslimin) leidet.

Seit Anfang September greifen die mit Al Kaida verbundenen Islamisten Lastwagenkonvois an und verhindern so, dass diese die Hauptstadt Bamako erreichen. Mittlerweile ist das ganze Land davon betroffen, die Knappheit wirkt sich auch auf die Stromversorgung aus. Wegen des Mangels konnten Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Lehrkräfte zum Teil ihre Bildungseinrichtungen nicht erreichen. Die Regierung hatte Ende Oktober eine zweiwöchige Schließung aller Einrichtungen angekündigt.

Viele Schulen bleiben geschlossen

RFI berichtete unter anderem unter Berufung auf einen Schuldirektor sowie Einwohner über die Wiedereröffnung der Bildungseinrichtungen in Bamako. In den von Dschihadisten besetzten Gebieten bleiben die Schulen jedoch geschlossen. Vor allem im Norden und im Zentrum des Landes ist dies der Fall. Laut Zahlen des malischen Bildungsministeriums vom Juni seien mehr als 2.000 von 9.000 Schulen nicht in Betrieb, hieß es in dem RFI-Bericht. Dies betreffe 600.000 Schülerinnen und Schüler.

Die Terrorgruppe JNIM wurde 2017 gegründet und ist ein Zusammenschluss verschiedener dschihadistischer Bewegungen, die grenzübergreifend in der Sahelregion operieren. Immer wieder verübt die Gruppe Anschläge. Wegen der Verschlechterung der Sicherheitslage haben Deutschland, die USA und mehr als ein Dutzend weitere Länder ihren Staatsangehörigen geraten, das Land zu verlassen.