Genf (epd). Das laufende Jahr wird laut einer Prognose der Weltwetterorganisation (WMO) eines der heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die alarmierende Serie „außergewöhnlicher Temperaturen“ habe sich fortgesetzt, warnte die WMO am Donnerstag in Genf. Zwischen Januar und August habe die durchschnittliche Oberflächentemperatur etwa 1,42 Grad Celsius über dem Wert in der vorindustriellen Zeit gelegen.
Nach Angaben der WMO, die zu den Vereinten Nationen gehört, ist das Jahr 2025 damit auf dem Weg, das zweit- oder drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Bei den vergangenen elf Jahren handele es sich um die wärmsten in dem 176-jährigen Beobachtungszeitraum.
#Erderwärmung um bis zu 2,8 Grad droht
UN-Generalsekretär António Guterres rief zu einem entschlossenen Handeln auf. „Jedes Jahr über 1,5 Grad wird die Wirtschaft schwer treffen, Ungleichheiten verschärfen und unumkehrbare Schäden verursachen“, sagte Guterres.
Die WMO veröffentlichte die Analyse anlässlich der 30. Weltklimakonferenz, die in wenigen Tagen im brasilianischen Belém beginnt. Übergreifendes Ziel der Verhandlungen ist, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Bei einem dauerhaften Überschreiten drohen bleibende Schäden für das Klimasystem und eine Zunahme von Wetterkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen.
Bisher reichen die Klimaschutzbemühungen der Staaten nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Erst vor wenigen Tagen warnte das UN-Umweltprogramm Unep vor einer Erwärmung der Erde um bis zu 2,8 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts. 2024, dem bisher wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, lag der globale Temperaturanstieg erstmals über der Schwelle von 1,5 Grad. Dazu beigetragen hatte neben dem Klimawandel auch das Wetterphänomen El Niño.


