Kretschmann lehnt Liberalisierung der Friedhofsordnung ab

Kretschmann lehnt Liberalisierung der Friedhofsordnung ab

Stuttgart (epd). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält nichts von einer Liberalisierung der Friedhofsordnung. „Dazu stehe ich negativ“, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Er werde das in seiner Amtszeit nicht anpacken, so Kretschmann: „Das ist mal so sicher wie das Amen in der Kirche.“

Er sei „an dieser Stelle sehr, sehr konservativ“, bekannte der Grünen-Politiker. „Das wird wahrscheinlich alles so kommen, aber ich persönlich bin kein Freund davon.“ Er halte es für eine große zivilisatorische Errungenschaft, „dass wir unsere Toten gemeinschaftlich begraben“.

Das baden-württembergische Sozialministerium hatte am Freitag in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Daniel Born mitgeteilt, dass in Baden-Württemberg über eine mögliche Lockerung des Bestattungsrechts beraten wird. Eine Entscheidung über Zeitpunkt und Inhalt möglicher Änderungen stehe aber noch aus.

# Was bereits erlaubt ist - und was nicht

Das Land habe die Reform in Rheinland-Pfalz, die unter anderem die Aufbewahrung von Urnen zu Hause und neue Bestattungsformen erlaubt, aufmerksam verfolgt, heißt es in der Stellungnahme. In Baden-Württemberg seien bereits Erd-, Feuer-, See-, Tuch- und Naturbestattungen zulässig. Weitere Formen wie die sogenannte Reerdigung oder Diamantbestattungen seien dagegen derzeit nicht erlaubt.