Umweltverband weist gefährliche Chemikalien in Trinkwasser nach

Umweltverband weist gefährliche Chemikalien in Trinkwasser nach
Ewigkeitschemikalien werden für Outdoor-Kleidung, beschichtete Pfannen und viele andere Produkte verwendet. Doch sie schaden der Gesundheit und kommen, wie der Umweltverband BUND nachweisen kann, selbst im Trinkwasser vor.

Berlin (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat gesundheitsschädliche Ewigkeitschemikalien in 42 von 46 Trinkwasserproben nachgewiesen. Die Geschäftsführerin Politik des Umweltverbandes, Verena Graichen, kritisierte bei der Veröffentlichung der Resultate am Dienstag in Berlin, die Ergebnisse zeigten, „dass PFAS längst in unserem Wasserkreislauf angekommen sind“. Sie räumte allerdings auch ein, dass es sich jeweils nur um örtliche und zeitliche Stichproben handele und „je nach Wassernetz nicht die Situation in der ganzen Stadt“ abbildeten.

Der Umweltverband nahm nach eigener Darstellung von Juni bis Oktober dieses Jahres in ganz Deutschland die Trinkwasser-Proben. Vereinzelt ließ der BUND auch Grund- und Oberflächenwasser testen. Ein akkreditiertes Labor habe die Wasserproben auf insgesamt 58 per- und polyfluorierte Akylsubstanzen (PFAS) getestet. Diese auch Ewigkeitschemikalien genannten Substanzen wirken den Angaben zufolge fett-, wasser- und schmutzabweisend, weswegen sie häufig eingesetzt werden. Unter anderem enthalten antihaftbeschichtete Pfannen, Outdoor-Textilien, Teppiche, Pestizide und Kältemittel die Chemikalien.

Vielfältige Krankheitsrisiken durch PFAS

Weil PFAS extrem langlebig sind, bleiben sie laut BUND über Jahrzehnte in der Umwelt erhalten und gelangen über Flüsse, Böden und Lebensmittel letztlich in den menschlichen Körper. Folgen könnten ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut oder ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Auch Leberschäden oder ein geschwächtes Immunsystem seien als Folge möglich.

Die BUND-Geschäftsführerin berichtete, die Chemikalien fänden sich selbst in tiefen Mineralwasser-Brunnen. „Das Aufbereiten von sauberem Trinkwasser wird immer aufwendiger und teurer“, schlussfolgerte Graichen. Sie forderte, die Verursacher der PFAS-Belastung im Trinkwasser sollten die entstehenden Kosten tragen, nicht die Verbraucherinnen und Verbraucher.