Berlin (epd). Für Millionen Menschen im Sudan zeichnet sich kein Ende des quälenden Hungers ab. Für Teile des Bürgerkriegslandes erklärte der internationale IPC-Ausschuss zur Überprüfung der Hungersituation in der Welt am Montag eine Hungersnot.
In der Stadt Al-Faschir im Nord-Darfur und der belagerten Stadt Kadugli in Süd-Kodofan sei die Hungersnot im September bestätigt worden, hieß es in der IPC-Erklärung. Sie dauere voraussichtlich noch bis ins neue Jahr hinein. Für 20 Gebiete sei zudem die Gefahr einer Hungersnot festgestellt worden.
„Am Abgrund einer humanitären Katastrophe“
„Der Sudan steht am Abgrund einer humanitären Katastrophe“, erklärte die „Aktion gegen den Hunger“ zu dem Bericht. „Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres wurde im Sudan eine Hungersnot ausgerufen. Mehr als 375.000 Menschen sind von einer humanitären Katastrophe der höchsten Stufe betroffen und 21 Millionen sind von Hunger bedroht.“ Nur ein sofortiger Waffenstillstand und uneingeschränkter humanitärer Zugang könnten weiteres Leid verhindern. Umgekehrt könnte sich die Lage noch weiter verschlechtern, sollte sich der Konflikt verschärfen.
Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Der Krieg hat eine der schwerwiegendsten humanitären Katastrophen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) hungert etwa die Hälfte der Bevölkerung. Millionen Menschen sind auf der Flucht.



