Essen, Berlin (epd). Der Deutsche Hebammenverband (DHV) warnt vor einem Berufs-Aus für viele freiberufliche Hebammen und Versorgungsengpässen bei der Geburtshilfe. Hintergrund sei der ab dem 1. November geltende neue Hebammenhilfevertrag, der „zu Verdiensteinbußen von bis zu 30 Prozent führen“ könnte, sagte eine DHV-Sprecherin den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Samstag). Für viele Hebammen, „die zwar in ihrem Traumjob, aber schon heute mit prekärem Auskommen arbeiten, dürfte diese Entscheidung das endgültige Berufs-Aus bedeuten“, sagte die Sprecherin.
Der Hebammenhilfevertrag regelt bundesweit die Vergütung und Arbeitsbedingungen aller freiberuflichen Hebammen. Bisher wurden diese Hebammen pro Geburt entlohnt. Der neue Vertrag hingegen sieht erstmals eine minutengenaue Abrechnung vor. Beleghebammen, die als freiberufliche Hebammen in Kliniken Geburten begleiten, erhielten jedoch nur 80 Prozent des neuen Stundensatzes. Aus Sicht vieler Hebammen sei „dieser Vertrag auch ein Zeichen, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird“, betonte die Sprecherin. Breche diesen Hebammen „nun die Existenzgrundlage weg, zieht dies auch eine verheerende Versorgungsknappheit für die Frauen und Familien in den betroffenen Regionen nach sich“.


