Güler fordert mehr Aufmerksamkeit für den Sudan

Güler fordert mehr Aufmerksamkeit für den Sudan

Frankfurt a.M. (epd). Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Serap Güler (CDU), hat mehr internationale Aufmerksamkeit für die Opfer des Krieges im Sudan gefordert. „Wir müssen genauer hinschauen“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag) nach einer Reise in das nordostafrikanische Land. „Die beiden Konfliktparteien hatten zu lange das Gefühl, dass sie tun und lassen können, was sie wollen.“ Die sudanesische Armee und die paramilitärische RSF-Miliz müssten zu einem Waffenstillstand gedrängt werden.

Der eskalierte Machtkampf zwischen Armee und RSF hat seit 2023 zu einer der schlimmsten Hunger- und Vertreibungskrisen weltweit geführt, mit Zehntausenden Toten, über zwölf Millionen Menschen auf der Flucht und fast 25 Millionen Hungernden.

Täglich gebe es weitere Berichte über Gräueltaten der RSF, sagte Güler. „Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich leider zu bestätigen.“ Und auch in den Flüchtlingslagern im benachbarten Tschad sei die Lage dramatisch. Die Menschen seien zwar sicher, hätten aber gar nichts. Es sei nötig, mit humanitärer Hilfe alles zu tun, „was wir tun können“.

Die Vereinten Nationen und Expertinnen und Experten werfen der internationalen Gemeinschaft seit Kriegsbeginn Untätigkeit vor und fordern mehr Geld für die humanitäre Hilfe. So kritisierte die Konfliktforscherin Hager Ali vom vom Giga-Institut für Global- und Regionalstudien auch die Bundesregierung. Da der Konflikt weder die nationale Sicherheit noch die Migration direkt tangiere, wende Deutschland den Blick ab, sagte sie dem epd. Und auch mit Kritik gegenüber dem wichtigen Handelspartner Vereinigte Arabische Emirate, die den Krieg mit Waffenlieferungen befeuerten, hielten sich Deutschland und die USA zurück.