Wenn man einen geliebten Menschen verliert, hinterläßt das eine Lücke, die kaum in Worte zu fassen ist. Aber es gibt Filme, die sich mit der Vielfalt der Gefühle angesichts von Tod und Trauer beschäftigen, manchmal können sie sogar Trost spenden oder eine Perspektive der Hoffnung vermitteln: Ganz gleich ob als berührende Geschichte, humorvolle Annäherung oder als Drama.
Vielleicht finden Sie einen Film, der Sie anspricht oder sogar dazu beiträgt, dass Sie wieder neuen Mut gewinnen. Aber auch für all die, die sich mit ihrer eigenen Endlichkeit befassen, sind diese Filme eine Empfehlung aus der Redaktion von evangelisch.de:
PS: Ich liebe Dich
In "P.S. Ich liebe Dich" geht die Hauptfigur Holly Kennedy (Hilary Swank) nach dem Tod ihres Mannes Gerry (Gerard Butler) sehr behutsam und schrittweise mit den Briefen um, die er ihr hinterlassen hat. Gerry hat diese Briefe so konzipiert, dass sie Holly nicht nur an seine Liebe erinnern, sondern ihr vor allem konkrete Aufgaben stellen, die ihr helfen sollen, ihre Trauer zu verarbeiten und wieder ins Leben zurückzufinden. Die Briefe kommen in unregelmäßigen Abständen und zu besonderen Anlässen – etwa an ihrem Geburtstag. Mal soll sie etwas Neues ausprobieren, mal sich mit alten Freunden treffen oder an Orte gehen, die für sie und Gerry wichtig waren. Hier den Trailer ansehen.
Der Film beeindruckt mit seiner Idee: Dank der liebevollen aber fordernden Briefe gelingt es Holly, ihren Schmerz zu überwinden ohne ihren Mann zu vergessen, sich selbst zu finden und aus ihrer Isolation herauszutreten.
Hinter dem Horizont
In voneinander unabhängigen Autounfällen sterben Chris Nielsen (Robin Williams) und seine beiden Kinder. Chris gelangt in eine malerisch schöne und spirituell vielfältige Jenseitswelt, die er ganz für sich beeinflussen und schaffen kann. Ganz kann er sich von der realen Welt nicht trennen – und versucht immer wieder zu seiner Frau Annie (Annabella Sciorra) Kontakt aufzunehmen, die sich nach dem Tod ihrer Familie das Leben nimmt. Chris nimmt eine schwierige Reise auf sich, um sie aus "ihrer" Hölle zu befreien. Einen Trailer gibt es hier.
Das bildgewaltige Jenseits ist in diesem Film keine einfache Vorstellung von Unschuld und Sünde oder Himmel und Hölle, sondern das direkte Ergebnis der Frage, welchen Wert wir in uns selbst sehen.
Harold und Maude
Harold ( Bud Cort ) ist ein junger Mann, der immer wieder versucht, mit realistisch inszenierten Scheinselbstmorden die Aufmerksamkeit seiner lieblosen Mutter zu erzwingen. Oft besucht er Bestattungen anderer Leute. Auf dem Friedhof lernt er die lebensbejahende Maude (Ruth Gordon) kennen. Maude ist trotz ihrer traumatischen Erfahrungen als KZ-Insassin voller Lebensenergie und Freude. Die beiden freunden sich an und verlieben sich trotz ihres großen Altersunterschiedes. In der Beziehung mit Maude lernt Harold das Leben wieder zu schätzen. An ihrem 80. Geburtstag stirbt Maude: Geplant und mithilfe von Tabletten, die sie freiwillig einnimmt. Harold kann sie nicht mehr retten. Hier den Trailer ansehen.
Trotz des traurigen Endes ist dieser Film eine großartige Parabel für Lebensfreude und Liebe: Mit Humor vermittelter Lebensmut pur.
Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft
Nach dem plötzlichen Tod seines Herrchens Parker (Richard Gere) wartet der Hund Hachi jahrelang treu am Bahnhof auf seine Rückkehr. Der Film zeigt Tod als Verlust, aber auch als Beweis ewiger Verbundenheit. Hachikos unerschütterliche Treue macht den Schmerz des Abschieds zu einer berührenden Liebeserklärung. Einen Trailer gibt es hier.
Nicht nur Menschen trauern umeinander – auch unsere tierischen besten Freunde, und das oft noch stärker als wir. Taschentücher sind ein Muss!
Drei Farben: Blau
Julie (Juliette Binoche) verliert bei einem Autounfall ihren Ehemann, einen berühmten Komponisten, und ihre kleine Tochter. Schwer verletzt überlebt sie selbst und versucht nach ihrer Genesung, ihr altes Leben radikal hinter sich zu lassen. Sie zieht in eine kleine Pariser Wohnung, will neu anfangen. Doch die Musik ihres Mannes verfolgt sie. Langsam beginnt Julie, sich mit ihrer Trauer auseinanderzusetzen. Sie begegnet dabei auch Menschen aus der Vergangenheit ihres Mannes. Dank dieser Kontakte und der Musik, lernt sie das Leben neu zu akzeptieren. Hier den Trailer ansehen.
Ein poetischer und stellenweise melancholischer Film, der zeigt, wie Trauer und Loslassen mit einander verwoben sind und auf welch wundersame Weise daraus Hoffnung erwachsen kann.
Rendezvous mit Joe Black
Der Tod nimmt menschliche Gestalt in Form von Joe (Brad Pitt) an und begleitet den Geschäftsmann William Parrish (Anthony Hopkins), um ein Leben voller intensiver Emotionen kennenzulernen. Er verliebt sich in Williams verträumte Tochter Susan (Claire Forlani) – was William natürlich überhaupt nicht passt. Joe lernt, dass er trotz seiner Macht nicht immer alle Fäden in der Hand hält. Einen Trailer gibt es hier.
"Rendezvous mit Joe Black" vermittelt eindrücklich, was ein "gutes Leben" für die Frage bedeuten kann, wie gut wir Tod und Trauer als Teil des Lebens akzeptieren können.
Wir kaufen einen Zoo
Der Film handelt von der wahren Geschichte des Journalisten Benjamin Mee, der nach dem Tod seiner Frau einen heruntergekommenen Zoo kauft, um mit seiner Familie neu anzufangen. Er und seine Kinder ziehen in den Zoo und setzen mit Hilfe des Teams rund um die junge Tierpflegerin Kelly (gespielt von Scarlett Johansson) alles daran, den Zoo wiederzueröffnen. Hier den Trailer ansehen.
Aus der Trauer heraus kann auch Kraft erwachsen. Dafür steht dieser Film, der heiteres und besinnliches hervorragend verknüpft.
All of Us Strangers
Schriftsteller Adam (Andrew Scott) begegnet seinen längst verstorbenen Eltern, als wäre die Zeit stehen geblieben. Immer mehr fallen im Film Realität, Visionen, Träume und Erinnerungen ineinander – auch in seiner Beziehung zu Harry (Paul Mescal), die ihm Trost und Freiheit schenkt. Doch nicht alles ist so, wie es scheint – auch Harry ist kaum mehr als ein Geist. Einen Trailer gibt es hier.
Sehnsucht, Trauer, Sucht und Schmerz werden in "All of Us Strangers" zu einer potenten Mischung, die die eigene Beziehung zur Realität auf den Prüfstand stellt.
Still Alice
Julianne Moore spielt die Linguistikprofessorin Alice, die an Demenz erkrankt. Im Film stirbt die Hauptdarstellerin am Ende noch nicht, aber sie verliert einen großen Teil ihrer erwachsenen Persönlichkeit. Ihr Ehemann und ihre Kinder sowie sie selbst gehen alle sehr unterschiedlich mit der Diagnose und dem Voranschreiten der Krankkeit um. Ihr Mann nimmt eine neue Stelle an, ihre Tochter Lydia übernimmt die Betreuung. Hier den Trailer ansehen.
Der Film ist keine Herz-Schmerz-Schmonzette, er geht tief unter die Haut. Und sein Fazit ist wunderbar: Die Liebe bleibt!
Beim Leben meiner Schwester
Anna (Abigail Breslin) wird nur gezeugt, um ihrer todkranken Schwester Kate (Sofia Vassilieva) mit Blut, Stammzellen und Organspende zu helfen. Als sie sich dagegen wehrt und eine gerichtliche Emanzipation anstrebt, beginnt ein Familienkonflikt über Selbstbestimmung um Tod und Leben. Mutter Sara (Cameron Diaz) muss lernen, ihre beiden Töchter loszulassen. Einen Trailer gibt es hier.
Ein Kind verlieren – oder aus versteinernder Angst gleich zwei? Ein Happy End gibt es in diesem Szenario und auch in diesem Drama nicht, und doch setzt es eine hoffnungsvolle Note für die Zukunft.
König der Fischer
Der Film erzählt die Geschichte des Radiomoderators Jack Lucas (Jeff Bridges), dessen Leben durch Schuldgefühle und Depressionen aus der Bahn läuft: Durch eine unüberlegte Äußerung in seiner Sendung treibt er einen Zuhörer in den Selbstmord. Drei Jahre später, abgesackt und alkoholkrank, wird Jack von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen. In dieser ausweglosen Situation rettet ihn der obdachlose Parry (Robin Williams), ein ehemaliger Professor, der nach dem traumatischen Verlust seiner Frau den Verstand verloren hat und in einer Fantasiewelt lebt. Er sucht den "Heiligen Gral" und Jack hilft ihm, um seine Schuldgefühle zu lindern. Während der gemeinsamen Abenteuer entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, die beiden Männern hilft. Hier den Trailer ansehen.
Eine wahre Ode an die Freundschaft: Sie hat die Kraft, Trost zu spenden und Hoffnung zu geben. Der Film ist ein innerlicher Anstoß für jeden Menschen, wieder mehr mit offenen Armen aufeinander zuzugehen.




