Queerer Fernsehgottesdienst unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen

Queerer Fernsehgottesdienst unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen

Münster, Bonn (epd). Der erste vom ZDF übertragene queere katholische Gottesdienst am Sonntag in Münster findet nach Angaben der Veranstalter mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen statt. Die Queergemeinde und auch das ZDF wüssten, dass dieser Gottesdienst polarisiere, sagte Jan Diekmann von der Queergemeinde Münster dem Portal „katholisch.de“. Deshalb werde es ein größeres Sicherheitsaufgebot als bei normalen Gottesdiensten geben. Vor der Tür werde auch ein Streifenwagen in Bereitschaft sein.

Der TV-Gottesdienst wolle mit dem Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner aus dem Lukasevangelium (Kapitel 18, Verse 9 bis 14) dazu einladen, „sich wie der Zöllner ehrlich und unverstellt vor Gott zu zeigen und darin Zuspruch und Annahme zu erfahren“, hieß es in der Ankündigung. Viele Personen aus der queeren Community suchten noch heute nach Zuspruch und Annahme ihrer Lebensweise in der katholischen Kirche.

Der Fernsehgottesdienst wird ab 9.30 Uhr aus der Kirche St. Anna in Münster-Mecklenbeck übertragen. Vorbereitet wurde der Gottesdienst von der Queergemeinde Münster, die zu den ältesten ihrer Art in Deutschland gehört. Die Messe feiert Pfarrer Karsten Weidisch.

Die Queergemeinde in Münster biete Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer oder inter sind, seit 1999 einen sicheren Raum, ihren Glauben zu leben, erklärte die Katholische Hörfunk- und Fernseharbeit. In dem Gottesdienst am Sonntag wirken neben der Band „effata“ von Anselm Thissen auch die Musiker Stephan und Peter Brings sowie Harry Alfter von der Kölner Mundart-Band „Brings“ mit.