Guterres verlangt Überwindung der Schuldenkrise armer Länder

Guterres verlangt Überwindung der Schuldenkrise armer Länder

Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat mehr internationalen Einsatz zur Überwindung der Schuldenkrise armer Staaten gefordert. Rund 3,4 Milliarden Menschen lebten in Ländern, die mehr Geld für den Schuldendienst aufbrächten als für Gesundheit oder Bildung, sagte Guterres am Mittwoch in Genf bei der Vorstellung eines neuen Finanz-Forums.

Zu viele hoch verschuldete Entwicklungsländer litten unter begrenzten fiskalischen Spielräumen und einem langsamen Wachstum der Wirtschaft. Guterres verlangte auch eine Reform der internationalen Finanzinstitutionen, so dass sie besser auf die Bedürfnisse der armen Staaten eingehen könnten.

Laut der Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) betrug die weltweite öffentliche Schuldenlast im vergangenen Jahr 102 Billionen US-Dollar. Entwicklungsländer standen demnach mit 31 Billionen US-Dollar im Minus und sie hätten 921 Milliarden US-Dollar an Kreditzinsen entrichten müssten.

Das neue Sevilla-Forum zu Verschuldung soll eine neue Dialogplattform sein. Gläubiger, Kreditnehmer, internationale Finanzinstitutionen und Wissenschaftler sollen zusammenkommen, um über das Management von Schulden sowie innovative Lösungen für die Krise zu diskutieren. Spanien hatte die Anregung zu dem Forum gegeben.