"Wir sind die Töchter": 7.500 Menschen demonstrieren vor CDU-Zentrale

"Wir sind die Töchter": 7.500 Menschen demonstrieren vor CDU-Zentrale

Berlin (epd). Vor der CDU-Parteizentrale in Berlin haben am Dienstagabend unter dem Motto „Wir sind die Töchter“ laut Veranstalterangaben 7.500 Menschen gegen die Merz-Äußerung zu vermeintlichen „Problemen im Stadtbild“ im Zusammenhang mit Migration demonstriert. Die Autorin und Klimaaktivistin Luisa Neubauer sagte, sie sei „es gewohnt, das ökologische Klima vor Friedrich Merz in Sicherheit zu bringen, und ich werde auch das gesellschaftliche Klima vor Friedrich Merz in Sicherheit bringen“. Zu der Kundgebung hatte das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ aufgerufen.

Neubauer sagte, sie freue sich über eine ersthafte Debatte über Sicherheit. „Ich wäre am Start. Wo wir als Töchter nicht bereit sind mitzumachen: als Ausrede und Rechtfertigung.“ Neben Neubauer sprachen die Publizistin Carolin Emcke („Gegen den Hass“), Hibba Kauser, Mitglied im Bundesvorstand der Jusos, und die ehemalige Co-Chefin der Grünen, Ricarda Lang. Diese sagte, Frauen seien „nicht das Feigenblatt für rechte Narrative“.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) war vergangene Woche mit einer Äußerung über die Migrationspolitik in die Kritik geraten. Ihm zufolge gebe es „im Stadtbild noch dieses Problem“. Die Äußerung wurde in sozialen Netzwerken kritisiert, weil sie als Ablehnung von Migranten gewertet wurde.

Auf die Frage eines Journalisten am Montag, was er damit konkret gemeint habe, sagte Merz, der Journalist solle, wenn er Töchter habe, diese fragen. „Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und deutliche Antwort“, sagte Merz, ohne wiederum selbst zu präzisieren, was er konkret als Problem versteht.