Hilfswerk: Religionsfreiheit wird auch in Industrieländern verletzt

Hilfswerk: Religionsfreiheit wird auch in Industrieländern verletzt

Rom (epd). Die Religionsfreiheit ist laut dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ auch in Industrienationen bedroht. Das Grundrecht der Religionsfreiheit werde heute „nicht nur in den Ländern der Dritten Welt, sondern auch in Industrienationen verletzt wird“, heißt es im Bericht des Hilfswerks zur Lage der Religionsfreiheit, der am Dienstag in Rom vorgestellt wurde.

Laut dem Bericht wurden in 62 Staaten Verletzungen der Religionsfreiheit festgestellt. In 24 Staaten kam es zu „Verfolgungen“, was „Kirche in Not“ als die schlimmste Kategorie bezeichnet. Dazu zählen unter anderen China, Indien, Nigeria und Nordkorea. In 75 Prozent dieser Länder habe sich die Lage seit der letzten Erhebung verschlechtert.

In 38 Staaten sei es zu „Diskriminierungen“ gekommen, stellt der Bericht fest. Dies sei beispielsweise in Ägypten, Äthiopien, Mexiko, der Türkei oder in Vietnam der Fall. Insgesamt seien weltweit 5,4 Milliarden Menschen, rund 65 Prozent der Weltbevölkerung, von der Verletzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit betroffen, erklärte Marta Petrosillo, die Chefredakteurin des Berichts.

In den vergangenen 25 Jahren habe sich der Trend für die Religionsfreiheit leider negativ entwickelt, sagte Sandra Sarti, die Präsidentin von „Kirche in Not“ in Italien. Sie betonte, ein Mangel an Religionsfreiheit gehöre auch „zu den Hauptgründen der forcierten Migration“.

Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ ist eine 1947 gegründete Stiftung päpstlichen Rechts. In der Studie zur Religionsfreiheit weltweit werden seit 1999 rund 200 Länder auf den Status des Menschenrechts auf Religionsfreiheit analysiert.