Köln (epd). Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) äußert sich zurückhaltend zu Vorschlägen aus der Ärzteschaft, die Regeln für das Krankschreiben von Arbeitnehmern zu ändern. Dabei seien sowohl die Interessen der Ärzte, die sich eine Entlastung wünschen, wie auch der Arbeitgeber zu berücksichtigen, die einen Beleg für die Erkrankung haben möchten, sagte Warken am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Da haben wir im Moment, glaube ich, eine austarierte Lösung“, sagte die Ministerin.
Kassenärzte-Chef Andreas Gassen hatte am Wochenende vorgeschlagen, die Regeln für Krankschreibungen zu lockern, um Geld im Gesundheitswesen zu sparen. Die gesetzliche Möglichkeit für Arbeitgeber, bereits in den ersten drei Tagen die Vorlage einer Krankschreibung zu verlangen, führe zu vielen Arztbesuchen, die aus Sicht der Mediziner nicht zwingend notwendig wären, argumentierte er. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung regte an, die entsprechende Ausnahme von der Regel aus dem Gesetz zu streichen. Er stellte auch zur Debatte, die bisherige Frist von drei Tagen generell auf vier oder fünf Tage anzuheben.
Warken sagte, darüber könne man sicherlich diskutieren. Derzeit würde sie „da aber keine Änderung vornehmen wollen“. Unter anderem verwies die Ministerin in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit einer telefonischen Krankschreibung für bis zu fünf Tage.