AOK-Auswertung: Krankmeldungen bleiben auf hohem Niveau

AOK-Auswertung: Krankmeldungen bleiben auf hohem Niveau

Berlin (epd). Der Krankenstand unter den Beschäftigten in Deutschland bleibt einer Auswertung des AOK-Bundesverbands zufolge auf hohem Niveau. Im Jahr 2024 seien die AOK-Versicherten im Durchschnitt jeweils 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen, heißt es im neuen Fehlzeiten-Report des Verbands, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Pro 100 AOK-Mitglieder habe es 228 Krankschreibungen gegeben - damit sei der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen worden.

Für das laufende Jahr zeichne sich ein ähnlich hoher Krankenstand ab, teilte der AOK-Bundesverband weiter mit. Haupttreiber seien weiterhin die Atemwegserkrankungen. Zudem nehmen Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen zu, wie der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Helmut Schröder, sagte. Krankschreibungen wegen psychischer Probleme dauern besonders lange: Im Durchschnitt erstrecken sie sich laut dem AOK-Report über 28,5 Tage.

Sowohl Schröder als auch die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, wandten sich gegen die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung, wie etwa von Arbeitgeberverbänden immer wieder gefordert wird. Dies sei keine geeignete Maßnahme gegen den hohen Krankenstand, ebensowenig wie die Idee eines Karenztags bei Krankheit, für den die Beschäftigten keinen Lohn bekommen, sagte Reimann. „Vielmehr kommt es auf gesunde Arbeitsbedingungen an“, urteilte sie. Hier gehe es insbesondere um „gute Unternehmenskultur“ und „gute Führungskultur“.