Kardinal Marx: Viele in der Kirche sind keine Demokraten

Kardinal Marx: Viele in der Kirche sind keine Demokraten

München (epd). Kardinal Reinhard Marx hat vor antidemokratischen Tendenzen in der Kirche gewarnt. „Wir haben viele Menschen unter uns, die keine Demokraten sind - darauf müssen wir achten“, sagte der Erzbischof von München und Freising laut einer Mitteilung vom Samstagabend. „Was von rechts außen kommt, ist immer spalterisch“, warnte Marx. Zugleich rief er dazu auf, mit Menschen im Gespräch zu bleiben, „die zögern und schwanken“.

Der Kardinal äußerte sich den Angaben nach bei der der Herbstvollversammlung des Münchner Diözesanrats der Katholiken besorgt über zunehmende Versuche, die Kirche politisch auseinanderzutreiben, und verwies auf ähnliche Entwicklungen in den USA. Zwischen den Konfessionen unterschied der katholische Theologe Marx der Mitteilung zufolge weder mit Blick auf Deutschland noch auf die USA, er sprach von „wir“ und „der Kirche“.

Den katholischen Laien im Erzbistum dankte der Kardinal für deren Engagement für Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung: „Wir und gerade auch die jungen Leute in der Kirche müssen politisch mitmischen und Zeichen setzen - nicht damit die Kirche als Institution überlebt, sondern um der Menschen willen.“

Mit Blick auf den Synodalen Weg forderte Marx, die Kirche in Deutschland solle den Reformprozess nicht mit Forderungslisten an den Papst beenden, sondern mit einem Bekenntnis, „was wir sein wollen und was wir beitragen können“. Er hoffe, dass sich auch jene Bischöfe wieder anschließen, „die den Weg bislang nicht mitgegangen sind“.