Islamverband Ditib: Noch langer Weg zu dauerhaftem Frieden in Nahost

Islamverband Ditib: Noch langer Weg zu dauerhaftem Frieden in Nahost

Köln (epd). Der größte deutsche Islamverband Ditib begrüßt die vereinbarte Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas, sieht aber noch einen langen Weg zu einem dauerhaften Frieden. Das Schweigen der Waffen bedeute „nach Jahren des unermesslichen Leids“ einen ersehnten Schritt in eine Zeit des Friedens, erklärte die eng mit der türkischen Religionsbehörde verbundene Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) am Freitag in Köln. „Familien können aufatmen, Verletzte Hilfe bekommen, Kinder endlich ohne Angst schlafen.“

Wirklicher Friede brauche aber mehr als eine Pause der Gewalt, betonte der Ditib-Bundesverband. Er sprach sich für Zwei-Staaten-Lösung aus, „die eine klare Ablehnung der Unterdrückung von Zivilisten garantiert und eine freiheitlich-demokratische Selbstbestimmung der Menschen in Gaza ermöglicht“. Der Dachverband von mehr als 900 Moscheegemeinden in Deutschland äußerte die Hoffnung, die Waffenruhe möge „der erste Schritt auf einem langen Weg zu einem dauerhaften Frieden sein“.

Der Hamas-Überfall vor zwei Jahren, auf den Israel mit dem Krieg im Gaza-Streifen reagierte, wird in der Erklärung nicht erwähnt. Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 mehrere Orte in Israel überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 240 in den Gaza-Streifen verschleppt. In dem palästinensischen Küstenstreifen wurden in dem Krieg mehrere zehntausend Menschen getötet. In der Nacht zum Freitag hatte die israelische Regierung der ersten Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zugestimmt, zuvor hatte die Hamas den Krieg für beendet erklärt.