Leipzig (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am zweiten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel Jüdinnen und Juden in Leipzig besucht. In der orthodoxen Brodyer Synagoge im Leipziger Zentrum kam er am Dienstag mit Mitgliedern der Israelitischen Religionsgemeinde ins Gespräch. Dabei besichtigte Steinmeier auch eine Laubhütte (hebräisch: Sukka) anlässlich des jüdischen Laubhüttenfestes.
Laut dem Leipziger Rabbiner Zsolt Balla gehören zur dortigen jüdischen Gemeinde überwiegend Menschen mit Wurzeln in Russland und in der Ukraine. Insgesamt seien es rund 1.200 Mitglieder. Den Besuch des Bundespräsidenten nannte Balla in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstag) einen „Ausdruck hoher Wertschätzung, über die wir sehr froh und für die wir sehr dankbar sind. Steinmeier, das macht er regelmäßig deutlich, ist unser Freund.“
Am Dienstag jährte sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum zweiten Mal. Bei dem Massaker wurden am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen in Israel getötet, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Der Angriff führte zum Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas, dem im Gaza-Streifen Zehntausende Menschen zum Opfer fielen.
Mit dem jüdischen Laubhüttenfest Sukkot feiert die jüdische Gemeinschaft jedes Jahr im Herbst Erntedank und erinnert zugleich an die Wüstenwanderung der Israeliten. Das Fest dauert seit Montagabend bis zum 13. Oktober. Jüdinnen und Juden sind dazu aufgerufen, Hütten unter freiem Himmel zu errichten, darin zu essen, religiöse Texte zu sprechen und auch darin zu übernachten.