Eva Umlauf, Auschwitz-Überlebende und Präsidentin des Internationalen Auschwitz-Komitees, betonte: "Es ist eine besondere Tragik, dass viele Überlebende des Holocaust nach ihrer Ankunft in Israel sehr deutlich gemacht haben, dass sie mit den Palästinensern in Frieden leben wollen, hatten sie doch selber in ihrem Leben genug Hass, Ausgrenzung und Gewalt erfahren."
Nach dem Terrortag des 7. Oktober 2023 seien alle diese Bestrebungen zerbrochen. Alle Überlebende des Holocaust hätten täglich vor Augen, dass die Hamas "den Staat Israel von der Landkarte der Welt herunterreißen und alle jüdischen Menschen, ob Frauen, Kinder, Männer oder Greise, töten und jüdisches Leben für immer auslöschen will."
Mit Blick auf die NS-Zeit erklärte Umlauf: "Wir haben das schon einmal erlebt. Die Mörder von damals nannten dies die 'Endlösung der Judenfrage'." Dennoch denke sie in diesen Tagen auch an Gaza: "Wir sehen in der Folge des 7. Oktober das Leid der Bevölkerung und vor allem der Kinder in Gaza, die seit Jahrzehnten gezwungen sind, als menschliche Schutzschilde der Hamas zu leben und durch deren Erziehung zum Hass zerstört werden". Sie hoffe auch im Interesse der Kinder von Gaza auf die Freilassung der Geiseln und auf Frieden.
Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Auschwitz-Komitees, sagte, es gelinge der Propaganda palästinensischer Unterstützergruppen immer wieder, den Staat Israel als alleinige Ursache allen Unheils im Nahen Osten darzustellen. Es sei absurd, wenn die gesamte israelische Bevölkerung für die Politik der israelischen Regierung in Haftung genommen werde und sogar von internationalen Sport- und Songwettbewerben ausgestoßen werden soll.
Die "Selbstgerechtigkeit und der pseudo-moralische Zeigefinger der europäischen Welt gegenüber Israel und jüdischen Bürgern in aller Welt" sei ebenso zynisch, wie die Gleichgültigkeit so vieler angesichts der Gewalt und der Attacken, denen jüdische Menschen in Ländern Europas tagtäglich ausgesetzt sind.
Wie haben die jüdischen Menschen in Deutschland das Attentat vom 7. Oktober erlebt? Was ging ihnen durch den Kopf? Was hat sich seitdem verändert? Der jüdische Student David Rosenberg berichtet auf indeon.de : "Wie David mit seiner jüdischen Identität umgeht"