Papst verurteilt Antisemitismus

Papst verurteilt Antisemitismus

Rom (epd). Papst Leo XIV. hat seine Sorge über den wachsenden Antisemitismus ausgedrückt. „Ich bin besorgt über das Aufkommen antisemitischen Hasses in der Welt, wie es leider vor einigen Tagen bei dem Terroranschlag in Manchester zu beobachten war“, sagte der Papst während des Angelusgebetes am Sonntag auf dem Petersplatz. Am Donnerstag waren in der britischen Stadt bei einem bewaffneten Angriff auf eine Synagoge mindestens zwei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt worden.

Auch sei er weiterhin betrübt über das „unermessliche Leid, das das palästinensische Volk in Gaza erdulden muss“, sagte der Papst am Sonntag. Leo nahm in seiner Ansprache auch Bezug auf die Fortschritte in den Friedensverhandlungen. „Ich hoffe, dass sie so schnell wie möglich zu den erhofften Ergebnissen führen werden“, sagte der Papst. Die Terrororganisation Hamas hat dem von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Friedensplan prinzipiell zugestimmt.

Mit Blick auf die angekündigten Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel in Ägypten bat Papst Leo alle Verantwortlichen, die Waffen ruhen und die Geiseln freizulassen. Abschließend rief Leo am Sonntag dazu auf, für die Beendigung des Krieges und für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu beten.

Anlässlich des Jubiläums der Missionswelt und der Migranten, das im Rahmen des Heiligen Jahres an diesem Wochenende in Rom gefeiert wurde, erinnerte der Papst während des sonntäglichen Mittagsgebets außerdem an die Würde der Menschen, die vertrieben werden oder ihre Heimat wegen Notlagen verlassen. Niemand dürfe gezwungen werden, sein Land zu verlassen, sagte der Papst, „noch darf er wegen seiner Notlage oder seiner Fremdheit ausgebeutet oder misshandelt werden.“

Am Samstag hatte Leo seinen ersten päpstlichen Text unterschrieben. Das Schreiben mit dem Titel „Dilexi te“ soll am Donnerstag (9. Oktober, 11:30 Uhr) veröffentlicht werden. In dem ersten apostolischen Schreiben von Leo seit seiner Wahl zum Papst am 8. Mai soll es um die Armen gehen. Der Tag der Unterschrift fiel am Samstag auch auf den Tag des Heiligen Franz von Assisi, jenem Heiligen, der sich vor allem den Aussätzigen und Menschen am Rand der Gesellschaft widmete.