Sarah Mullally wird erste Erzbischöfin von Canterbury

Sarah Mullally wird erste Erzbischöfin von Canterbury

Frankfurt a.M., London (epd). Sarah Mullally wird als erste Frau an der Spitze der Kirche von England stehen. König Charles III. habe ihre Nominierung zur Erzbischöfin von Canterbury bestätigt, teilte die Kirche von England am Freitag in London mit.

Mullally ist seit 2018 Bischöfin von London, die erste Frau in dieser Position, und war zuvor Bischöfin von Crediton in der Diözese Exeter. Vor ihrer Ordination im Jahr 2001 war sie den Angaben zufolge bereits mit 37 Jahren Leitende Krankenschwester im Gesundheitsministerium und hatte sich zuvor auf die Krebspflege spezialisiert. Mullally ist die 106. Person in dem erzbischöflichen Amt. Sie soll am 25. März 2026 in der Kathedrale von Canterbury in ihr Amt eingeführt werden.

Die 63-jährige Mullally folgt damit Justin Welby, der im November überraschend von seinem Amt zurücktrat. Der heute 69-Jährige reagierte damit auf Vorwürfe, sexuellen Missbrauch jahrelang vertuscht zu haben. Hintergrund war eine Untersuchung über einen mit der Kirche von England verbundenen Missbrauchstäter. Welby erklärte, er übernehme die persönliche und institutionelle Verantwortung für seine Rolle in dem Missbrauchsfall.

Das Amt der Erzbischöfin von Canterbury vereint viele Funktionen, darunter die des Diözesanbischofs der Diözese Canterbury, Primas von ganz England sowie Ehrenprimas der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft, die aus rund 80 bis 85 Millionen Menschen in 165 Ländern besteht. Mullally gehört damit zu den 26 ranghöchsten Bischöfen der Kirche von England (Lords Spiritual), die als Vertreter der Kirche einen Sitz im britischen House of Lords haben.

Bischof Sarah erklärte laut der Kirche von England: „Wenn ich dem Ruf Christi zu diesem neuen Amt folge, tue ich dies im gleichen Geist des Dienstes an Gott und den Menschen, der mich seit meiner Bekehrung als Teenager motiviert hat.“ Während ihrer Karriere als Krankenschwester und in ihrem christlichen Dienst habe sie gelernt, aufmerksam zuzuhören, „den Menschen und Gottes sanften Eingebungen“, um Menschen zusammenzubringen, damit sie Hoffnung und Heilung finden.