Studie: Online-Meetings ermüden Teilnehmer weniger stark

Studie: Online-Meetings ermüden Teilnehmer weniger stark

Mainz (epd). Online-Meetings werden nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie nicht mehr als besonders erschöpfend empfunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch vorgestellte neue Studie der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität. Das während der Corona-Krise aufgetretene Phänomen der Videokonferenz-Erschöpfung („Zoom-Fatigue“) lasse sich bei Probanden nicht mehr nachweisen.

Forschende des Instituts für Psychologie hatten 2024 insgesamt 125 Studienteilnehmer im Verlauf von zehn Tagen dazu befragt, an welchen Dienstbesprechungen sie teilgenommen hatten, ob es dabei Zeit für Pausen oder andere Beschäftigungen gegeben habe und wie ermüdend die Meetings insgesamt empfunden wurden. „Im Vorfeld hatten wir die Hypothese aufgestellt, dass es nach wie vor eine Zoom-Fatigue gibt“, erklärte Studienleiterin Hadar Nesher Shoshan. „Schließlich sind alle bisherigen Studien zu diesem Ergebnis gekommen - es gab also keinen Grund, daran zu zweifeln.“

Tatsächlich hätten die Ergebnisse allerdings den während der Pandemie gesammelten Daten widersprochen. Online-Meetings mit einer Dauer von unter 44 Minuten seien im Vergleich zu Präsenztreffen sogar als weniger erschöpfend eingeschätzt worden. Das Phänomen der „Zoom-Ermüdung“ habe offenbar mehr mit der damaligen Ausnahmesituation als mit der Technologie zu tun, schlussfolgern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Die Menschen vermissten ihr altes Leben, ihre sozialen Kontakte und verloren den Spaß an der Arbeit.“

Die Ergebnisse der Untersuchung sind den Angaben zufolge kürzlich in der Fachzeitschrift „Journal of Occupational Health Psychology“ veröffentlicht worden.