Bündnis fordert von Bundesregierung Schutz von Saatgutvielfalt

Bündnis fordert von Bundesregierung Schutz von Saatgutvielfalt

Aachen, Berlin (epd). Ein Bündnis aus kirchlichen Entwicklungsorganisationen und bäuerlichen Interessenvertretungen fordert von der Bundesregierung einen besseren Schutz der Saatgutvielfalt und Maßnahmen gegen Patente. Die Arbeit in bäuerlichen Betrieben werde im In- und Ausland immer schwieriger, weil Wetterextreme den Landwirten zusetzten und große Agrarkonzerne durch Patente immer mehr Kontrolle über den Saatgutmarkt erhielten, erklärte das Bischöfliche Hilfswerk Misereor in Aachen im Namen des Bündnisses. Dazu gehören auch „Brot für die Welt“, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und die Katholische Landvolkbewegung.

Anlässlich des Erntedankfestes am 5. Oktober wurden am Dienstag in Berlin Erntekronen und die Forderungen des Bündnisses an das Entwicklungs- sowie das Landwirtschaftsministerium übergeben. Mit seiner Aktion möchte das Bündnis nach eigenen Angaben auch darauf aufmerksam machen, dass die EU-Kommission plant, das EU-Gentechnikrecht „erheblich aufzuweichen“. Eine gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung werde dann nicht mehr möglich sein, befürchtet Misereor.

„Wenn neue Gentechnik in der EU kaum noch geprüft und gekennzeichnet wird, wenn Pflanzen patentiert werden können und wenige Konzerne das Saatgut kontrollieren, verlieren Bäuerinnen und Bauern in Europa und weltweit die Kontrolle darüber, was sie anbauen“, erklärte die Abteilungsleiterin Politik und globale Zukunftsfragen bei Misereor, Kathrin Schroeder. Das Bündnis verlangt deshalb, die UN-Erklärung über die Rechte von Bäuerinnen und Bauern von 2018 zur Grundlage der Gesetzgebungen zu machen und bäuerliche Rechte zu schützen.